Die Kurven und Schikanen verlangen den jungen Piloten einiges an Geschick ab. Foto: Thomas Weingärtner

Insgesamt 54 Fahrzeuge sind diesmal beim 49. Seifenkutschenrennen in Prevorst gestartet.

Oberstenfeld-Prevorst - Richtig was geboten war am Sonntagnachmittag in Prevorst. Zum 49. Prevorster Seifenkutschenrennen waren Besucher aus der gesamten Region angereist, um die Rennen zu verfolgen. Auch dieses Jahr waren nicht nur örtliche Piloten im Alter von acht bis 16 Jahren dabei, sondern auch aus der Umgebung.

Die Trophäen in den drei Kategorien waren wie immer heiß begehrt. Insgesamt 54 Fahrzeuge gingen an an den Start, damit schreibt das Seifenkutschenrennen einen neuen Rekord in Sachen Teilnehmer. Über die Jahre haben sich zudem in Prevorst echte Renndynastien gebildet. „Es kommt oft vor, dass die Eltern hier gefahren sind und jetzt ihre Kinder an den Start gehen. Manchmal sogar mit dem gleichen Wagen“, sagt Organisator Eugen Schall.

Auf der kurvenreichen Strecke erreichen die Wagen eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Der Kurs ist aber nicht gerade einfach zu bewältigen. Viele Kurven und Schikanen sorgen für echte Herausforderungen für Fahrer und Fahrzeug. Vor allem gefühlvolles Abbremsen ist wichtig. Wegen der vielen Kurven ist die klassische Seifenkiste in Prevorst nicht erlaubt. „Die Lenkung mit Seilzug erlaubt den schnellen Wechsel nicht“, erklärt Organisator Schall. Vielmehr sollte das Gefährt mit Direktlenkung und einem Lenkrad ausgestattet sein. Die Kutsche muss zudem weitestgehend Marke Eigenbau aufweisen. „Einfach ein fertiges Fahrzeug kaufen geht nicht“, betont Schall. „Als Basis ist das in Ordnung, es sollte aber schon modifiziert und umgebaut werden.“

Heftige Regenfälle sorgten zusätzlich für Schwierigkeiten auf der Strecke. Die nasse Fahrbahn verhinderte die perfekte Haftung und so blieben einige Teilnehmer an den Reifen am Fahrbahnrand hängen. „Für die Fahrer ist das nicht gefährlich, wir haben ja die Begrenzung durch Reifen als Polsterung. Die Strecke ist jetzt aber schwer zu fahren.“ Wenn es beim ersten Mal nicht klappte, war das aber auch kein Problem. Insgesamt drei Fahrten mussten die Rennfahrer absolvieren, gewertet wurden aber nur die besten zwei.

Besonders gespannt erwarteten die Zuschauer und Teilnehmer die Kategorie der Seitenwagenklasse, die sich als Prevorster Original mittlerweile etabliert hat. Dabei gibt es nicht nur einen Fahrer, sondern auch einen Beifahrer, der für zusätzliches Gewicht sorgt und mit seinem Körpergewicht beim Steuern helfen kann. „Das Rennen ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für den Teilort“, freut sich auch Bürgermeister Markus Kleemann. „Es gibt in der ganzen Gegend nichts Vergleichbares. Das freut mich als Bürgermeister natürlich besonders“, sagt er. „Es ist faszinierend, wie viele Ehrenamtliche sich am Renntag mit einbringen“, lobt Kleemann. „Das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit.“