Zum Christbaummarkt füllen sich die Straßen im beschaulichen Prevorst. Foto: avanti

Der Christbaummarkt in Prevorst besticht mit seinem ganz besonderen Charme.

Oberstenfeld-Prevorst - Ein eisiger Wind wehte am Wochenende durch Prevorst. Hinter dem halb durch Schnee bedeckten Ortsschild herrschte aber an beiden Tagen geschäftiges Treiben. Wo es sonst normalerweise eher ruhig zugeht, waren viele Menschen unterwegs. Die Erklärung ist einfach: Der Prevorster Christbaummarkt hatte Menschen von nah und fern angelockt, um die Dorfstraße entlangzuschlendern.

An 15 Ständen konnten die Besucher Christbäume kaufen. Die Besonderheit: die Gewächse aus Prevorst sind keine Importware, sondern kommen tatsächlich von den ansässigen Weihnachtsbaumerzeugern. Das ganze Jahr über werden die Bäume in unterschiedlichen Größen von den Prevorstern gehegt und gepflegt, bis sie eine Woche vor dem ersten Markttag gefällt werden.

Üblicherweise startet der Markt immer am zweiten Advent, doch in diesem Jahr waren die Christbaumerzeuger eine Woche früher dran. „Das liegt daran, dass Heiligabend auf den vierten Advent fällt. Da würde uns sonst ein Wochenende fehlen“, sagt Harald Kunz, der erste Vorstand des Christbaumvereins. Er selbst ist auch Erzeuger und weiß daher, wie wichtig das Ganze für ihn und seine Kollegen ist. Insgesamt fünf Markttage gibt es in Prevorst, die zwei letzten des Jahres folgen am kommenden Wochenende. „Doch auch unter der Woche können hier Christbäume gekauft werden“, betont Harald Kunz. „Bis zum 23. ist das kein Problem, wir Christbaumbauern sind ohnehin den ganzen Tag zwischen den Kulturen und der Ortsstraße unterwegs.“ Im Trend liegen eher kleinere Exemplare. „Die rangieren zwischen zwei und drei Metern“, sagt Kunz. „Auf Anfrage können wir aber auch größere Bäume liefern. Die sind für Außendekoration und bei Firmen immer wieder beliebt. Regionale Produkte zu kaufen wird den Leuten immer wichtiger“, betont er. „Da sind wir Erzeuger alle auf einer Linie hier in Prevorst.“

Es sind aber nicht nur die Christbäume, die Besucher anlocken. Vielmehr ist es das Gesamtpaket. Nach einem Christbaum in gemütlicher, uriger Atmosphäre suchen bedeutet in Prevorst auch, zusammenzukommen und bei Glühwein und Leckereien die eine oder andere Unterhaltung zu führen. „Dafür kommen Leute aus drei Landkreisen zu uns“, sagt Kunz. „Bei mir waren schon Leute aus Sinsheim als Kunden da“, schmunzelt er. Neben Leckereien und Christbäumen gibt es an unterschiedlichen Ständen auch klassischen Weihnachtsschmuck zu erwerben. Holzschnitzereien, Kränze und Baumschmuck finden sich an vielen Stellen, direkt vom Erzeuger.

Der besondere Charme des Marktes rührt auch daher, dass er historisch gewachsen ist. „Unsere Väter und Urväter sind früher mit den Christbäumen ins Tal gegangen, um sie zu verkaufen“, sagt Kunz. „Nach und nach kamen auch Kunden zu uns nach oben, um Bäume zu kaufen. In den 80er-Jahren entstand so zum ersten Mal unser Markt hier auf der Dorfstraße.“ Seit 2010 wird das Event vom Christbaumverein als zentrale Stelle organisiert.