Beim Christbaummarkt in Prevorst war der Andrang nicht so groß wie sonst. Foto: Sabine Armbruster

Beim Christbaummarkt ist das Angebot groß, die Besucherzahlen aber geringer als sonst.

Oberstenfeld-Prevorst - Über Nacht schien entlang der Prevorster Dorfstraße ein Wald aus lauter Nadelbäumen gewachsen zu sein. Bei Shakespeares Held Macbeth war das der Anfang vom Ende, für den hoch gelegenen Weiler jedoch ist es der Start in die Weihnachtssaison, auf die nicht nur die Christbaumbauern in ihren Plantagen, sondern fast alle Prevorster das ganze Jahr über hinarbeiten.

Und so ist der Christbaummarkt schon lange nicht mehr nur ein Markt, bei dem man Nordmann-, Nobilis- und Coloradotannen, Blau- und Rotfichten oder auch Kiefern in nahezu allen Größen erstehen kann, sondern wo auch Kunsthandwerk aller Art lockt – Holzarbeiten mit Schnitzmesser und Kettensäge, Handgestricktes, -gehäkeltes, -gefilztes oder getöpfertes und weihnachtliche Gestecke waren im Angebot, zudem auch Honig und Kerzen, Walnüsse und geräucherte Forellen sowie Spezialitäten von Schaf und Wild. Beim Naturschutzbund (Nabu) gab es heiße Maroni und Nistkästen, eine zehnte Klasse der Großbottwarer Matern-Feuerbacher-Realschule bot unter anderem Langos an, und beim Infostand der Rettungshundestaffel des DRK konnte man niedliche Plüschhunde erwerben und für die ehrenamtliche Arbeit spenden.

Am Sonntag zog es allerdings weniger Menschen zum Christbaummarkt als sonst zum Auftakt am zweiten Advent. Regen und böiger Wind machten den Aufenthalt im Freien eher ungemütlich, weswegen vor allem Heißgetränke, aber auch Dachüberstände und geöffnete Garagen gefragt waren. Oder ganz geschlossene Räumlichkeiten wie eine beheizte „Kartoffelstube“, in der es nicht nur Kartoffeln gab, oder eine beheizte Scheune, in der Hochprozentiges den Besuchern einheizte. Das geöffnete Dorfhaus war nicht nur wegen der wunderschön mit allerlei adventlichen Artikeln bestückten Bühne gefragt, sondern auch wegen der Bewirtung mit Maultaschen, Kaffee und Kuchen durch die dritten Klassen der Lichtenbergschule. „Helfen ist cool, gell?“, meinte eine Drittklässlerin begeistert zu ihrer Freundin.

Wer aber ein Kenner des Marktes ist, der weiß, dass die Auswahl meistens am Anfang noch am größten ist, obwohl auch immer wieder frisch geschlagen wird. Die Familie Köhler beispielsweise hatte sich vom Wetter nicht schrecken lassen und war extra vom Neckarufer hoch in die Löwensteiner Berge gefahren, denn sie hatte einen ganz besonderen Wunsch: einen Weihnachtsbaum von knapp vier Meter Höhe. Und das bekomme man sonst kaum, so die Köhlers. Beim Angebot der Familie David Kunz wurden sie fündig. Hier ragte ein stolzer Baum 3,70 Meter in die Höhe.

Die diesjährige Dürre hat auch in Prevorst ihre Spuren hinterlassen. „Ein paar Nobilistannen sind kaputtgegangen, und auch die meisten Setzlinge haben die Trockenheit nicht überlebt“, erzählte einige Häuser weiter Simon Kunz. Und während man sonst schon etwa anderthalb Wochen vor dem Auftakt des Christbaummarkts mit Einschlagen anfange, habe man die angebotenen Bäume erst kurz vorher und zudem auch weniger als sonst geholt. „Vor allem bei den Fichten wissen wir nicht, wie lang die Nadeln halten“, so Kunz.

Eine interaktive Karte zu den Weihnachtsmärkten in und um Marbach finden Sie hier.