Das Schwimmbecken strahlt abends eine besondere Stimmung aus. Foto: Qingwei Chen

So viele Gäste wie noch nie hat der Schwimmmeister Johannes Guthardt zum Nachtschwimmen im Minderalfreibad Oberes Bottwartal begrüßen können.

Oberstenfeld - Das Karibik-Paradies hat kaum jemand vor der Haustür. Beim insgesamt vierten Nachtschwimmen im Mineralfreibad oberes Bottwartal kamen Atmosphäre und Temperaturen aber schon ziemlich nah an das südländische Vorbild heran. Komplett mit Beachbar, Feuerschalen und Bewirtung wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr zu einer großen Schwimmparty. Der bis dato heißeste Tag im Jahr hatte den Veranstaltern in die Hände gespielt und so waren auch noch um zehn Uhr abends knapp 1000 Besucher im Bad. „So viel wie in diesem Jahr war beim Nachtschwimmen noch nie los“, kommentiert ein begeisterter Johannes Guthardt. Der Schwimmmeister, Badleiter und Organisator hatte die Idee vor vier Jahren von seiner alten Wirkungsstätte mitgebracht und feierte einen großen Erfolg mit dem Nachtschwimmen. Schon von Anfang an gab es beim Nachtschwimmen ein gemischtes Klientel. Familien, Jugendliche, aber auch Senioren besuchen die Veranstaltung in jedem Jahr.

Ausgelassen war auch die Stimmung am Freitagabend als der eigens engagierte DJ mit Schlagern und Partyhits einheizte. Freibadwirt Ullrich Rode stand mit seinem Team bis zum Ende zur Verfügung und servierte neben den üblichen Snacks und Erfrischungen auch leckere Cocktails. „Es fühlt sich einfach an wie Urlaub“, sagt der 18-jährige Niels Schettler. „Im Dunkeln schwimmen zu gehen, ist schon etwas Besonderes“, sagt er. Sein Freund ergänzt: „Ich komme aus Beilstein, da liegt es auf der Hand, bei solch einem Event hier auch vorbeizuschauen.“ Beide sind nicht zum Party machen gekommen. „Wir haben gerade unser Abi hinter uns, gehen es also etwas ruhiger an.“ Die Feuerschalen und Fackeln haben es den beiden Besonders angetan. „Die Atmosphäre ist einfach super“, schwärmt Niels.

Die besonderen Umstände stellen die Schwimmmeister aber auch vor besondere Herausforderungen. „Ich habe heute zu jeden Zeitpunkt neun Leute um die Becken verteilt“, sagt Badleiter Johannes Guthardt. „Bei Dunkelheit müssen wir besonders aufpassen, dass nichts passiert.“ So musste er kurzerhand noch ein paar Freiwillige rekrutieren, die mit aufpassen. „Ich bin sehr dankbar über die Hilfe. Ich habe noch ein paar Bekannte von mir angesprochen, ob sie aushelfen können.“

Aber auch die Schwimmer mussten darauf achten, nicht zu unterkühlen. „Wir haben das Becken zwar den ganzen Tag mit Solarenergie geheizt und die Wassertemperatur ist relativ hoch, aber trotzdem sollten gerade empfindliche Leute aufpassen.“ Die ganze Woche über stand im Mineralbad auch die mobile Sauna. „Auch die kam sehr gut an“, sagt der Badleiter. Zum zweiten Mal ist die Sauna nun zu Gast im Mineralbad und der Andrang ist groß. Vielleicht muss ja irgendwann dann doch eine eigene Sauna her. „Darüber haben wir uns aber noch keine Gedanken gemacht“, lacht Johannes Guthardt.

Kritik äußerte ein Facebook-User unserer Zeitung, der den Kiosk überlastet fand. Hier muss sich das Team wohl Gedanken machen, wie der Andrang aufzufangen ist.