Der Kindergarten in Prevorst bleibt vorerst geöffnet. Foto: Archiv (Kuhnle)

Gemeinderat stimmt dem Plan zum Erhalt der Einrichtung einmütig zu. Nur wenn die Anmeldezahlen unter eine bestimmte Grenze rutschen, droht dem Kindergarten das aus.

Oberstenfeld - Der Oberstenfelder Gemeinderat will den Kindergarten in Prevorst erhalten und stimmte der Vorlage der Verwaltung bei einer Enthaltung von Alexander Wolf (Freie Wähler) zu. Wie bereits berichtet, müssen am 1. März jeden Jahres mindestens neun Anmeldungen für den Beginn des Kindergartenjahres am 1.  September vorliegen. Sonst wird der Kindergarten geschlossen.

Der Gemeinderat hatte im Februar beschlossen, in Prevorst das Kindergartenjahr 2016/17 auf der Basis einer Kleingruppe weiterzubestreiten. „Von den Eltern gibt es ein deutliches Lob, sie sind glücklich und zufrieden“, sagte der Bürgermeister Markus Kleemann eingangs. Das Team mit einer Fachkraft und einem FSJler funktioniere. Gleichzeitig bat der Bürgermeister um Verständnis, dass bei einer Schließung des Kindergartens die Prevorster Kinder nicht geschlossen im Kindergarten Hauäcker aufgenommen werden können. Diese Plätze seien nicht dauerhaft freizuhalten.

In den nächsten Jahren scheint es in Prevorst genügend Kinder für eine Kleingruppe im Ort zu geben. Im Jahr 2018 seien neun oder zehn, im Jahr 2019 elf Kinder vorgesehen, berichtete Kleemann.

Sie freue sich über den Kompromiss, der in mühevoller Arbeit entstanden sei, sagte die CDU-Rätin Monika Bächle. Im Krankheitsfall seien Prevorster Kinder im Hauäcker gut aufgenommen worden. „Das hat gut geklappt“, so Bächle, einmal hätten Eltern ein Kind solidarisch mitversorgt.

Der SPD-Rat Günter Perlinger betonte, dass nicht nur die Verwaltung, sondern auch der Gemeinderat an der Lösung des Problems mitgewirkt habe. Auf keinen Fall sei es so, dass der Gemeinderat den Kindergarten schließen wolle und nur der Bürgermeister den Erhalt erwirkt habe. Dies meinte Perlinger, aus einem Artikel unserer Zeitung herauszulesen. Er ergänzte, dass es die Verwaltung war, die den Kindergarten im Zuge der Haushaltskrise überhaupt erst auf die Einsparliste gesetzt habe.

Auf das Zusammenwirken von Gemeinderat und Verwaltung kam es Wolfgang Streufert, Fraktionsvorsitzender der CDU, an. „Ich möchte das erhärten: Wir sind ein Team“, sagte er. Wenn im Gemeinderat eine Entscheidung falle, sei die Stimme des Bürgermeisters mit dabei.

Der „Automatismus“, dass der Prevorster Kindergarten im September geschlossen werde, wenn im März nicht genügend Kinder angemeldet werden, stört Werner Lämmle (SPD). Er schlug vor, in einem solchen Fall den Weiterbetrieb oder die Schließung zu prüfen – und ihn eben nicht automatisch zu schließen. Ähnlich äußerte sich der Prevorster Vertreter Alexander Wolf (Freie Wähler). Er monierte wie zuvor der Ortsvorsteher für Gronau und Prevorst, Karlheinz Massa (CDU), dass Prevorst ein Neubaugebiet für Ansiedlungen brauche.

Sollten sich neue Gesichtspunkte ergeben, werde ohnehin wieder beraten – davon geht Erich Scheer (SPD) aus. „Heute stehen die Zahlen.“