Foto: Dominik Thewes

Die Gemeinde will das Stiftsgebäude sanieren lassen. Doch das wird nicht billig. Vielleicht kann Staatssekretär Ingo Rust ein gutes Wort für eine finanziellle Hilfe einlegen.

Oberstenfeld - Probleme löst man am besten gemeinsam. „Also haben wir Kontakt zu Problemlösern aufgenommen.“ Mit diesen Worten hat gestern der Oberstenfelder Bürgermeister Reinhard Rosner seine Gäste, den SPD-Staatssekretär Ingo Rust und den SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Reusch-Frey, im Rathaus begrüßt. Konkret ging es um die mit 2,7 Millionen Euro veranschlagte Sanierung des Stiftsgebäudes. „Für unsere Gemeinde ist das ein schwer zu verdauender Brocken“, sagte der Schultes mit Blick auf die Kosten.

Zumal das Gebäude, zuletzt gerichtet Anfang der 1990er Jahre, nicht innerhalb des 2004 eröffneten Sanierungsgebietes III liegt, das ohnehin am 31. Dezember ausläuft. „Was damit nicht aufhört, sind die Aufgaben der Gemeinde“, so Rosner. Zwei kleinere Vorhaben sind dabei der Abriss des Gebäudes in der Lichtenberger Straße 8 und der Neuaufbau durch einen Investor zur Stärkung des Ortsmitte sowie die Sanierung der Küfergasse 15. Beide Objekte liegen innerhalb des Sanierungsgebietes.

Größer sind die Sorgen beim Stiftsgebäude. Und das nicht nur, weil das Oberstenfelder Stift vermutlich im Jahr 2016 sein 1000-jähriges Bestehen feiert, „weshalb wir auf alle Fälle was unternehmen müssen“, versprühte Reusch-Frey Optimismus. Allerdings gäbe es in dem Gebäude erhebliche Probleme mit den sanitären Leitungen, die einen Teil der Holzkonstruktion bereits geschädigt hätten, klärte Rosner auf. Außerdem habe man bei der Sanierung in den 1990erJahren, als auch das Kleeblatt-Heim an das Stift angebaut wurde, vor allem Wert auf möglichst viele Wohneinheiten gelegt, was „heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird“, so der Rathauschef. Die Wohnungen müssten also auch neu zugeschnitten werden.

Um die dafür anfallenden Kosten nicht alleine tragen zu müssen, beantragt die Gemeinde in diesem Jahr die Aufnahme in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Staatssekretär Rust fährt mit der Aufgabe nach Hause, zu prüfen, ob andernfalls Landesmittel zur Verfügung gestellt werden können. „Kann das historische Gebäude in das Sanierungsgebiet Ortskern III aufgenommen werden, wenn dieses erweitert, der Förderzeitraum verlängert und der Förderrahmen erhöht werden würde?“, fragt sich Rosner. „Oder kann für den Bereich rund um das Stiftsgebäude ein neues Sanierungsgebiet abgegrenzt werden?“ Die entsprechenden Anträge müssen bis Ende Oktober gestellt werden. Ingo Rust hat also noch etwas Zeit, die Probleme zu lösen.