Herausragend in einem durchweg starken SKV-Team: Sebastian Sauerland. Foto: avanti

Die Handballer des SKV Oberstenfeld gewinnen gegen die Neckarsulmer Sport-Union mit 32:26 (16:13).

Oberstenfeld - Es scheint so langsam zu einer schönen Gewohnheit zu werden, dass die Württembergliga-Handballer des SKV Oberstenfeld gegen die Neckarsulmer Sport-Union gewinnen. Vergangene Saison waren sie das einzige Team, dass die NSU zweimal bezwang, und auch am Freitagabend feierten sie einen überzeugenden 32:26 (16:13)-Erfolg gegen den bisherigen Tabellenzweiten.

Gäste-Trainer Peter Baumann wollte sein Team aber nicht mit der Ausrede davonkommen lassen, das ihnen der SKV vielleicht einfach nicht liege. „Da fehlte insgesamt die Körpersprache, wir haben einfach zu lasch agiert. So kann man kein Spiel gewinnen“, ärgerte er sich. Auf der anderen Seite zeigten die Oberstenfelder „das beste Spiel der bisherigen Saison“, freute sich Trainer Michael Walter. „Das war aber auch nötig, um gegen Neckarsulm zu gewinnen. Sie haben uns nie in den Griff bekommen, und wir sind in der entscheidenden Phase auch nicht eingebrochen.“ Zudem hatte man bis auf Felix Kazmeier, den mit 13 Treffern erfolgreichsten Torschützen des Abends, die Offensive der Gäste nahezu komplett im Griff. So wich Linkshänder Fabian Göppele teilweise vom Rückraum auf die Außenposition aus, weil er nicht zum Zug kam, in der zweiten Hälfte setzte er zum Teil nicht einmal mehr zum Wurf an. „Er hat aber auch gegen Sebastian Sauerland gespielt. Da weiß er eben, dass es jedes Mal weh tut“, hatte Michael Walter eine Erklärung parat.

Sauerland war in einer durchweg starken SKV-Mannschaft einer der herausragenden Spieler. Hatten in der ersten Hälfte vor allem Florian Koch und Ruven Lehman dafür gesorgt, dass der SKV mit einer 16:13-Führung in die Pause ging, so brachte Sauerland die Oberstenfelder nach dem Wechsel mit vier Toren in Folge fast im Alleingang auf die Siegerstraße. Endgültig entscheidend war dann eine eher zweifelhafte Zeitstrafe gegen den SKV-Rückraumspieler. Denn die Neckarsulmer brachten es nicht fertig, diesen Vorteil zu nutzen und scheiterten unter anderem mit einem versuchten Heber am mehr als zwei Meter großen SKV-Keeper Nikolai Uhl. „In jedem Spiel probiert’s wieder einer“, kommentierte Michael Walter diese Szene lachend. Kaum wieder im Spiel versenkte Sebastian Sauerland den Ball zum 23:18 im NSU-Tor – Mitte der zweiten Halbzeit glaubten wohl auch die Gäste selbst nicht mehr an eine Wende. „Wenn man so einen Lauf hat, dann gehen auch mal Würfe rein, die nicht ganz so gut platziert sind“, freute sich Sauerland über seine insgesamt acht Tore.

Zwar kam Neckarsulm noch zweimal auf drei Tore heran. Doch stets waren die Oberstenfelder wieder mit drei Treffern in Folge zur Stelle, nicht zuletzt begünstigt durch weitere starke Paraden von Nikolai Uhl. „Es freut mich natürlich, dass Sebastian Sauerland heute mal wieder explodiert ist. Auch Florian Koch war sehr stark, Nikolai Uhl natürlich auch. Aber ich will eigentlich keinen groß herausheben. Denn jeder hat im Rahmen seiner Möglichkeiten – einige Spieler sind ja angeschlagen in die Partie gegangen – zu diesem Erfolg beigetragen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, lobte Michael Walter. Für die optische Krönung sorgte dann aber wieder Sauerland in Zusammenarbeit mit Nick Teske. Der Linkshänder war von sehr weit außen in den Kreis gesprungen und passte dann zu Sauerland, der den Ball per Kempa-Trick zum 32:25 im NSU-Tor unterbrachte. Der letzte Treffer zum 32:26 blieb dann den Gästen vorbehalten. „Wir haben heute nicht zuletzt unseren Fans gezeigt, dass wir eines der Top-Teams der Liga sind, wenn wir unsere Leistung auf die Platte bringen“, zeigte sich Michael Walter hochzufrieden. „Hoffentlich haben wir dann in den nächsten Heimspielen auch wieder eine volle Halle.“

SKV Oberstenfeld:
Neumann, Uhl – Heim, Tudisco (2), M. Koch (1), Goller (2), Leistner, Cakar (1), F. Koch (7), Selcho (1), Sauerland (8), Teske (2), Bütner (3), Lehmann (5/2).