Ruven Lehmann hat ein bärenstarkes Spiel geliefert und zehn Tore erzielt, vier davon vom Siebenmeterpunkt. Foto: avanti

Die Handballer des SKV Oberstenfeld gewinnen mit 33:31 (14:10) gegen den TV Bittenfeld II.

Oberstenfeld - Es waren doch deutlich weniger Zuschauer als gewohnt, die sich das Spiel der Württembergliga-Handballer des SKV Oberstenfeld gegen den TV Bittenfeld II in der Halle in den Bäderwiesen anschauten. Der Grund war offensichtlich: Nur eine halbe Stunde nach dem Anpfiff für diese Partie begann das Europameisterschafts-Finale zwischen Deutschland und Spanien.

Immerhin wurde das Finale im Foyer der Halle auf einer großen Leinwand übertragen. Das führte allerdings dazu, dass man zu Beginn der zweiten Halbzeit die Zuschauer beim Live-Spiel an vier bis fünf Händen hätte abzählen können, der Rest hing noch gebannt vor der Leinwand im Foyer. Erst als dort Halbzeitpause war, füllte es sich drinnen in der Halle wieder etwas.

Dabei boten die Oberstenfelder zumindest in der ersten Halbzeit ein durchaus ansehnliches Spiel. Nach einem anfänglichen 0:2-Rückstand gingen sie schnell mit 3:2 und 6:3 in Führung. Und hätten die Spieler von Trainer Michael Walter nicht noch einige hochkarätige Chancen liegen lassen, der Vorsprung wäre schnell noch deutlich höher ausgefallen. Als in den letzten Minuten der ersten Hälfte Manuel Koch ins Spiel kam, versenkte er gleich dreimal am Stück den Ball im Bittenfelder Kasten. „Er war im Vorfeld wieder krank, deshalb konnte er nicht so lange spielen. Aber wenn er auf der Platte war, hat er das richtig gut gemacht“, lobte Michael Walter seinen Rückraumspieler. Philipp Goller sorgte mit einem Konter in Überzahl schließlich für den 14:10-Halbzeitstand – da waren viele Besucher schon längst im Foyer, um die Anfangsphase des EM-Finales zu verfolgen.

Die Oberstenfelder ließen sich zu Beginn der zweiten Halbzeit von den leeren Rängen nicht irritieren und zogen auf 16:10 davon. Manuel Koch und vor allem auch Ruven Lehmann machten zunächst genau dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Je zehn Tore hatten beide am Ende auf dem Konto, neun von insgesamt zehn Siebenmetern verwandelten sie. „Ruven hat ein Riesenspiel gemacht. Seine Trefferquote aus dem Feld und auch vom Siebenmeterpunkt war nahezu perfekt“, freute sich Michael Walter über die Leistung seines Linksaußen.

Dass es ab dem 20:15 doch nochmal eng und vor allem hektisch wurde, lag zum einen an der nun offensiveren Abwehr der Gäste. Den Oberstenfeldern unterliefen nun mehrfach Fehler. Hinzu kamen eine Reihe Pfiffe der Schiedsrichter, die man mit gutem Willen als merkwürdig bezeichnen kann. Wobei auch die Bittenfelder nicht von zweifelhaften Entscheidungen verschont blieben. Wie auch immer – nach 43 Minuten hatten die Gäste zum 21:21 ausgeglichen.Doch nun drehten die Hausherren wieder auf und hatten die Partie spätestens beim 33:29 eine Minute vor Schluss entschieden. Die letzten zwei Gäste-Treffer waren nur noch Kosmetik. „Wir haben zu viele Gegentore bekommen, das muss wieder besser werden. Aber wir haben es am Ende doch noch souverän nach Hause gebracht. So ein Spiel hakt man ab, Hauptsache gewonnen“, urteilte Michael Walter nach der Schlusssirene – und verschwand ins Foyer, um den EM-Triumph der Nationalmannschaft zu genießen.

SKV Oberstenfeld:
Kori, Uhl – Tudisco (1), Koch (10/5), Goller (1), Teske (1), Cakar (1), Nandelstaedt, Selcho (1), Bütner (4), Lehmann (10/4), Leistner (1), Sauerland (3), Heim.