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Die Württembergliga-Handballer des SKV fertigen die SG BBM Bietigheim II in eigener Halle mit 37:20 (19:9) ab.

Oberstenfeld - Wer ein spannendes Handballspiel erleben möchte, der darf offenbar nicht zu einem Württembergliga-Duell SKV Oberstenfeld gegen die SG BBM Bietigheim II gehen. Denn wie schon in der vergangenen Saison wurden die Bietigheimer in der Bäderwiesen-Sporthalle beim 37:20 (19:9) regelrecht auseinandergenommen. Spätestens nach 20 Minuten bestand die einzige Spannung noch darin, wie hoch der SKV die Partie letztlich wohl gewinnen würde.

Bei solchen Partien stellt sich häufig die Frage, ob denn nun die eine Mannschaft so gut oder die andere so schlecht gewesen ist. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl auch bei dieser Partie in der Mitte. Denn der SKV Oberstenfeld legte eine sehr starke und vor allem in der Abwehr konzentrierte Anfangsphase aufs Parkett. Die Bietigheimer „Talentschmiede“ fand gegen die SKV-Defensive kaum ein Mittel, und die Oberstenfelder nutzten dies mit einigen schnellen Toren gnadenlos aus. Bereits nach wenigen Minuten nahm Gäste-Coach Severin Englmann eine Auszeit, da lag der SKV schon 5:1 vorne und legte kurz darauf durch Oleg Deiko zum 6:1 nach. „Die Bietigheimer sind eine Mannschaft, die richtig gut spielen kann, wenn es mal läuft. Wenn es aber nicht läuft, dann gibt es einige wichtige Spieler, die schnell den Kopf in den Sand stecken“, erklärte der Oberstenfelder Trainer Paul Herbinger die mit zunehmender Spieldauer immer desolater werdende Leistung der Gäste, die für ihn dennoch überraschend kam: „Dass es so deutlich werden würde, damit hätte ich nie und nimmer gerechnet. Denn sie haben vergangene Woche gegen Tabellenführer Waiblingen noch ein richtig gutes Spiel abgeliefert.“ Herbingers Schlussfolgerung: „Man muss diese Mannschaft auch erst mal so weit bekommen.“

Und das tat der SKV, indem er seine Chancen konsequent nutzte. Bereits zur Pause stand es 19:9, wobei es sich die Oberstenfelder sogar leisten konnten, einige Spieler auf der ohnehin nicht dicht besetzten Bank zu schonen. So war Fabian Nandelstaedt wegen Schulterproblemen gar nicht erst auf dem Spielberichtsbogen eingetragen, Tobias Selcho und Markus Eitel blieben ohne Einsatz. Dennoch war die Qualität von der Bank für SKV-Routinier Alexander Schmid auch ein Grund des Erfolges: „Wir haben mittlerweile kaum einen Leistungsabfall, wenn wir wechseln. Wenn zum Beispiel ein Manuel Koch von der Bank kommt, dann ist das schon eine Ansage.“ Und so bauten die Hausherren den Vorsprung auch in der zweiten Halbzeit Tor um Tor aus, ohne sich dabei wirklich verausgaben zu müssen, da die Bietigheimer Spieler das Ganze zum Teil auch nur noch über sich ergehen ließen – von echter Gegenwehr war nicht mehr viel zu spüren. „Das war ein wichtiges Spiel für uns. Wir haben jetzt elf Punkte, das ist aller Ehren wert. Es ist gut, dass wir vor dem Derby gegen die SG Bottwartal nun ein Wochenende frei haben“, sagte Paul Herbinger, der hofft, dass bis dahin auch die verletzten und angeschlagenen Spieler wieder voll einsatzfähig sind.

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Heidegger – Eitel, M. Koch (6/5), Schmid (1), Goller (1), Gneiding (3), F. Koch (5), Deiko (7), Cakar (4), Kavaklioglu (5), Selcho, Sauerland (5)