Güngör Cakar lässt nach dem Spiel enttäuscht den Kopf hängen. Foto: Avanti

Beim 31:31 (15:16) gegen den TSV Weinsberg zeigt der Handball-Württembergligist lange Zeit eine starke Leistung.

Oberstenfeld - Richtig freuen konnten sich Mannschaft und Anhänger des SKV Oberstenfeld am Freitagabend nicht. Zwar hatten die Grün-Weißen gegen den TSV Weinsberg über weite Strecken eine hervorragende Leistung gezeigt. Da die Oberstenfelder aber eine Drei-Tore-Führung nicht hatten über die Zeit bringen können und Sekunden vor Schluss den Ausgleichstreffer hinnehmen mussten, fühlte sich das 31:31-Unentschieden am Ende beinahe wie eine Niederlage an.

Dabei hatte es zunächst gar nicht nach einem Erfolg für den SKV ausgesehen. Der TSV Weinsberg erwischte den besseren Start und ging schnell in Führung. Nach einer knappen Viertelstunde lag der SKV beim 4:10 gar mit sechs Toren zurück. Schließlich fand das Team von Paul Herbinger jedoch seinen Spielrhythmus und kämpfte sich Tor um Tor heran. Fast alle Spieler waren mit Treffern an der Aufholjagd beteiligt, besonders sehenswerte Tore gelangen dabei aber Alexander Schmid und Philipp Goller. Als die Halbzeitsirene ertönte, war der SKV Oberstenfeld auf 15:16 herangekommen. Auch nach dem Seitenwechsel trat der SKV stark auf und ging in der 36. Minute erstmals in Führung, als Güngör Cakar Weinsbergs Keeper Artur Czech überwand und das 21:20 erzielte. Die Stimmung auf der voll besetzten Tribüne erreichte in der Folge ihren Höhepunkt, denn die Oberstenfelder zeigten schnelle Angriffe wie aus dem Lehrbuch und zogen bis Mitte der zweiten Halbzeit auf drei Tore davon. Sieben Minuten vor Schluss sah es dann so aus, als würden die Gastgeber sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. In doppelter Überzahl erzielten sie das 30:27, blockten die meisten Angriffe der Weinsberger frühzeitig ab und hielten den Ball lange in ihren Reihen. Keiner der Zuschauer hätte zu diesem Zeitpunkt darauf gewettet, dass die Hausherren nur noch einen weiteren Treffer erzielen würden. Doch Edgar Gneidings verwandelter Siebenmeter fünf Minuten vor Schluss sollte der letzte Oberstenfelder Torerfolg des Abends sein. In den letzten Spielminuten häuften sich Fehlwürfe und Abspielfehler. So wurde der SKV zunehmend hektisch, was am Ende bitter bestraft wurde. Denn statt den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten, verloren ihn die Oberstenfelder keine zehn Sekunden vor dem Spielende. Mit einem letzten schnellen Angriff war der TSV Weinsberg dann tatsächlich zum 31:31 erfolgreich. Die Enttäuschung war den Spielern deutlich anzusehen. Mit einem Sieg hätten sich die Oberstenfelder etwas Luft auf die unteren Tabellenränge verschaffen können.

„Zunächst mal ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie ist nach schlechtem Start zurückgekommen und hat lange eine super Leistung gezeigt“ so Trainer Paul Herbinger. „Dass wir das Spiel am Ende nicht haben gewinnen können, ist aber sehr ärgerlich“ gestand Herbinger. Die kämpferische Leistung seiner Mannschaft, die seit Wochen mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat, stimmt den Coach jedoch zuversichtlich. Am nächsten Wochenende steht nun das Auswärtsspiel bei denTSF Ditzingen auf dem Plan. SKV Oberstenfeld:
Uhl – M. Koch (1), Schmid (4), Goller (4), F. Koch, Cakar (4), Deiko (3), Gneiding (9/4), Nandelstaedt (2), Kavaklioglu, Selcho (4).