„Nicht schnell und geradlinig genug“, so das Urteil von SKV-Coach Paul Herbinger über Manuel Koch (links) und seine Kollegen. Foto: avanti

Die Württembergliga-Handballer des SKV Oberstenfeld können sich gegen Weilstetten nur eine Halbzeit lang behaupten.

Oberstenfeld -

Mit hängenden Köpfen standen die Handballer des Württembergligisten SKV Oberstenfeld nach dem Abpfiff in der heimischen Halle in den Bäderwiesen. Kein Wunder, denn die Anzeigentafel zeigte ein ziemlich deutliches Ergebnis. Gegen den bislang ungeschlagenen Spitzenreiter TV Weilstetten unterlagen die Oberstenfelder nach einer schwachen zweiten Halbzeit mit 24:35. Dabei verkauften sich die Grün-Weißen in der ersten Hälfte gar nicht so schlecht gegen den schnellen und sehr beweglichen Gegner. SKV-Coach Paul Herbinger sah das ein klein wenig anders und wählte deutliche Worte: „Im Prinzip bin ich heute mit gar nichts zufrieden“, erklärte er, schränkte seine Aussage dann aber ein: „Bis vielleicht auf eine kurze Phase in der ersten Halbzeit, als wir wie gefordert geradlinig und schnell gespielt und innerhalb kurzer Zeit einen Vier-Tore-Rückstand aufgeholt haben.“

Der SKV brauchte eine Weile, um ins Spiel zu finden, stand zudem bereits nach drei Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld, weil Neuzugang Markus Eitel nach einer Abwehraktion sofort für zwei Minuten auf der Bank platznehmen musste. In der Folge legte Weilstetten vor und ging mit 2:0 in Führung. Paul Herbinger forderte ein lautes „Aufwachen jetzt!“ von der Seitenlinie. Bis zur zehnten Minute traf der SKV aber nur dreimal. Zweimal tankte sich Sebastian Sauerland durch die Abwehr, einmal punktete Florian Koch von Halbrechts zum 3:5. „Entgegen der Absprache wurde nicht schnell gespielt, und wir haben uns zu oft in die Zweikämpfe drängen lassen“, monierte der SKV-Trainer. Beim 5:9 in der 16. Minute lagen die Hausherren schon mit vier Toren zurück, ließen sich aber dank der bereits erwähnten zwischenzeitlichen guten Phase nicht abschütteln und waren beim 11:11 nur sechs Minuten später wieder dran. Bis zum14:16-Halbzeitstand tat sich der SKV zwar schwer, hielt aber auch dank einiger schöner Paraden von Nikolai Uhl nach Kräften dagegen.

Die zweite Hälfte ist dann jedoch schnell zusammengefasst: Acht Minuten ohne Tor, dafür mit zahlreichen Fehlwürfen, Passfehlern sowie Latten-und Pfostentreffern, brachten den SKV aus dem Konzept, was dem so oder so schon starken und selbstbewusst auftretenden Gegner zusätzlich in die Karten spielte. Auch die restlichen Minuten lief bei den Oberstenfeldern dann nicht mehr viel zusammen. „In den ersten vier Angriffen, war viermal der Ball weg, das ist natürlich tödlich. Wir haben dem TVW die Punkte regelrecht serviert. Statt durch schnelles Spiel Sicherheit zu gewinnen, haben wir genau das Gegenteil erreicht“, analysierte Paul Herbinger, der nach eigenen Worten nicht die gute Leistung des TV Weilstetten überraschend fand, sondern die schlechte Leistung seines Teams. Über ein 15:22 in der 39. Minute setzte sich der Gegner kontinuierlich ab. Schon sieben Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung der Gäste zehn Tore (19:29). „Am Ende ein in dieser Höhe verdienter Sieg für den TVW“, fasste Paul Herbinger zusammen.

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Woisetschläger – M. Koch (6/5), Schmid, Eitel, Goller (1), F. Koch (5), Cakar (3), Deiko (1), Gneiding (2), Nandelstaedt (2), Kavaklioglu (1), Selcho, Sauerland (3).