Der Einsatz von Keeper Nicolai Uhl steht etwas auf der Kippe. Foto: Archiv (avanti)

Die Oberstenfelder Württembergliga-Handballer haben am Sonntag (17 Uhr) Neuhausen/Erms II zu Gast.

Es scheint, als sei der Knoten beim SKV Oberstenfeld zumindest die Rückrunde betreffend geplatzt. Dem ersten Sieg in diesem Jahr vor zwei Wochen gegen die HSG Schönbuch ließ der Württembergligist am vergangenen Wochenende den ersten Auswärtserfolg der gesamten Saison beim TSV Alfdorf/Lorch folgen. Und auch SKV-Coach Michael Walter bestätigt: „Die Stimmung ist wirklich viel entspannter. Das merkt man den Jungs im Training an, denn da geht es mit viel mehr Selbstbewusstsein zur Sache. Ich denke, es tut allen gut, den schlimmsten Druck erst einmal weg zu haben.“

Die Oberstenfelder rangieren momentan mit 17:21 Punkten auf dem siebten Platz und damit auf den ersten Blick auf einem soliden Platz im Mittelfeld. Ein genauer Blick auf die Tabelle lohnt sich aber. Denn: Die Gäste vom TV Neuhausen/Erms II haben mit 11:25 Punkten aus 18 Spielen zwar die rote Laterne inne, die beiden Teams trennen aber insgesamt nur sechs Punkte, wobei der TV bislang eine Partie weniger absolviert hat. Zudem warnt Michael Walter eindringlich davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen und das Schlusslicht zu unterschätzen: „Man muss wissen, dass Neuhausen die letzten drei Spiele gewonnen hat und sie seit der Rückrunde Verstärkung aus ihrer Ersten haben. Außerdem ist mit dem Rückraummitte-Spieler Nadim Brockhaus ein Spieler zurück, der in der gesamten Hinrunde verletzt war. Das ist jetzt mit einem Mal quasi eine ganz andere Mannschaft, die gerade einen echten Lauf hat.“ Karl Toom, der sonst nicht nur in der Neuhäuser Drittliga-Mannschaft im linken Rückraum auf Torjagd geht, sondern auch für die estnische Nationalmannschaft, hat vor 14 Tagen beim TSV Alfdorf/Lorch mit stolzen sieben Treffern geglänzt. Ganz genauso viele Treffer hat dort der Siegtorschütze und Kreisläufer Michel Stotz erzielt, der vergangene Saison noch für die Bundesliga-A-Jugend der JSG Echaz-Erms im Einsatz war und seit Beginn der Runde eigentlich im Kader der Neuhäuser Ersten steht.

„Man merkt an den Resultaten, dass die drei gerade alle eine tragende Rolle bei Neuhausen spielen und die Mannschaft in dieser Konstellation leistungstechnisch wohl eher im Mittelfeld, wenn nicht sogar im oberen Drittel, angesiedelt werden muss“, so der Oberstenfelder Coach, der anfügt: „Egal, ob sie auf dem Papier das Schlusslicht sind, oder nicht – das wird definitiv eine schwierige Aufgabe werden. Zumal Neuhausen auch eine sehr gute und auch sehr offensive Abwehr spielt. Und das hatten wir in dieser Runde bisher so noch nicht. Mal sehen, wie die Mannschaft im Angriff damit zurechtkommt.“ Generell werde es darauf ankommen, spontan zu reagieren und abzuwarten, ob möglicherweise die in der Vorwoche so erfolgreiche 5:1-Defensivvariante gegen die Wundertüte TV Neuhausen/Erms II eine Option sein könnte. Oder aber, ob vielleicht eine Manndeckung gegen einen der Neuhäuser Leistungsträger in Frage kommt.

Personell gesehen sieht es beim SKV in Anbetracht des aktuell grassierenden Grippevirus verhältnismäßig gut aus: Lediglich Torhüter Nicolai Uhl und Spielmacher Tobias Selcho mussten unter der Woche erkältungsbedingt pausieren.