Adrian Pfahl – hier im Deutschland-Trikot – muss abwarten. Foto: Archiv (Baumann)

Der ehemalige Oberstenfelder Handballer Adrian Pfahl spielt beim HSV Hamburg. Wie lange noch ist unklar.

Oberstenfeld - Es gab schon bessere Episoden in der Handball-Karriere von Adrian Pfahl. Der ehemalige Oberstenfelder Akteur steht momentan beim HSV Hamburg unter Vertrag. Wie lange noch, ist jedoch fraglich. Denn beim HSV scheinen die Lichter auszugehen – zumindest in der ersten Liga. Dem Traditions-Club wird die Lizenz verweigert. Nun sind die Verantwortlichen vors Schiedsgericht gezogen, nachdem die Handball-Bundesliga (HBL) dem Club bereits in zwei Instanzen eine Absage erteilt hatte. „Ich habe keine Ahnung, wie die Chancen stehen, dass wir die Lizenz noch bekommen. Aber allzu gut, dürften sie nicht sein“, sagt Pfahl, dessen Situation momentan auch nicht gerade die Beste ist. Denn: Er kann nichts anderes tun als abwarten und den viel gepriesenen Tee zu trinken. „Mein Vertrag ist an die erste Liga gebunden. Sollte der HSV in die dritte Liga gehen, verlasse ich den Verein“, sagt er. Bis klar ist, was mit dem Verein passiert, ist „Adi“ nun eben zum Abwarten verdammt.

Zugleich nutzt er diese Zeit für Gespräche mit anderen Vereinen. Mit wem er verhandelt, will der 31-Jährige aber nicht verraten. Ausschließen, dass es ihn vielleicht wieder in Richtung Heimat zieht, will er aber auch nicht. „Es ist noch nichts sicher“, sagt er. Erst zur Saison 2013/2014 war der frühere SKV-Spieler nach Hamburg gewechselt. Zuvor spielte er jahrelang beim VfL Gummersbach in der ersten Liga. „Ich bin dann mit riesen Vorfreude nach Hamburg gegangen. Dass es jetzt so kommt, war nicht abzusehen“, sagt Adrian Pfahl und fügt an: „Vor allem, dass auch noch alles so schnell ging. Für uns Spieler war das zu spät zum Handeln.“

Sportlich gesehen lief das vergangene Jahr auch nicht ideal für den Mann aus dem Bottwartal. „Platz vier war nicht optimal und dann sind wir auch noch im DHB-Pokal früh rausgeflogen“, sagt er. Hinzu kam für Pfahl, dass er selbst mehrfach verletzungsbedingt passen musste. Erst fiel er vier Wochen lang wegen einer Ellenbogen-Operation aus, später noch einmal drei Wochen wegen der gleichen Verletzung. „Da wurde etwas vergessen“, sagt er. Als mit seinem Arm gerade alles wieder gut war, stoppte ihn ein Bauchmuskelfaserriss. Erneut für drei Wochen. „Ich bin es nicht gewohnt, so Kleinigkeiten zu haben“, sagt der Familienvater, weiß aber: „So etwas passiert im Sport. Das mit dem Ellenbogen war einfach eine Verschleißerscheinung.“ Inzwischen ist Adrian Pfahl wieder topfit und voll auf der Höhe – was fehlt ist die Perspektive. Die Sicherheit zu wissen, wo es für ihn weitergeht. Ob in Hamburg in der ersten Liga oder bei einem anderen Verein.

„Momentan hänge ich völlig in der Luft. Das ist kein schönes Gefühl“, sagt er. Dennoch muss er sich gedulden, bis sich das Schiedsgericht entschieden hat. „ Das kann zwischen dem 18. und dem 27. Juni sein“, sagt er und meint: „Etwas Hoffnung besteht noch.“