Güngör Cakar hat wenige Sekunden vor Schluss den Ausgleich für den SKV Oberstenfeld erzielt. Foto: avanti

Die Handballer des SKV Oberstenfeld trotzen dem Spitzenreiter beim 33:33 (14:17) einen Punkt ab.

Oberstenfeld - Ein 27:31 leuchtete vier Minuten vor Spielende in der Sporthalle in den Bäderwiesen von der Anzeigentafel. Mit vier Toren lag der Tabellenachte der Württembergliga, der SKV Oberstenfeld, gegen Spitzenreiter TSV Schmiden zurück, als Florian Koch in Unterzahl zum 28:31 traf und den Rückstand auf drei Tore verkürzte. Doch die anschließende Zeitstrafe gegen Alexander Schmid und nur Sekunden später gegen Markus Eitel (57.) ließ bei den SKV-Fans jeden aufkommenden Funken Hoffnung schnell verfliegen. Aber: Florian Koch legte noch einen drauf und traf in doppelter Unterzahl zum 29:31. Und auch das zwischenzeitliche 29:32, das die Schmiden „Pumas“ per Konter markierten, irritierte den SKV nicht. Dank offensiver Manndeckung provozierte der SKV einen Ballverlust der Schmidener nach dem anderen. So traf Manuel Koch in der 58. Minute von der Mitte erst zum 30:32 und platzierte dann seinen 31:32-Anschlusstreffer sauber im linken oberen Eck (59.). 80 Sekunden vor dem Schlusspfiff legten die Gäste per Konter noch einmal zum 31:33 vor, bevor SKV-Rechtsaußen Fabian Nandelstaedt in der Schlussminute zum 32:33 traf und im Gegenzug einen Kreispass des TSV per „Beckerhecht“ Richtung Toraus lenkte. Keeper Nicolai Uhl bekam noch seine Finger dran und bescherte dem SKV damit einen erneuten Ballbesitz. 20 Sekunden vor dem Ende musste Schmidens Leon Pabst mit einer Zeitstrafe vom Feld, und die Grün-Weißen nutzten die Überzahl aus: Der Ball fand seinen Weg zu Kreisläufer Güngör Cakar, der den umjubelten33:33-Endstand markierte.

„Das war verdient. Aber wir waren heute auch einfach zu blöd“, raunte Schmidens Coach Tim Baumgart SKV-Trainer Paul Herbinger nur wenig später mit einem Schulterklopfen zu. Der erklärte: „Das war heute ein ganz, ganz wichtiger Punkt für uns. Weil wir nun wieder sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben.“ Auch dank eines teils überragend haltenden Nicolai Uhl hatte der SKV dem Spitzenreiter schon in der ersten Halbzeit ordentlich Paroli geboten und trotz Unterzahlsituation in den ersten Spielminuten in eine 5:2-Führung (8.) herausgeholt. „Wir haben sehr gut angefangen. Man sieht einfach, dass es geht, wenn wir klar, konsequent und schnell spielen“, freute sich der Trainer. Der TSV kam erst in der 19. Minute zum 11:11-Ausgleich und ging per Strafwurf zum 12:11 in Führung. Beim 14:14 war der SKV wieder dran (28.), kassierte aber noch drei schnelle Tore zum 14:17-Halbzeitstand. „Sobald wir anfangen, andere Dinge einzustreuen, geht es aber eben auch schief“, so Herbinger.

In der zweiten Halbzeit war der SKV stets im Hintertreffen. Nur einmal – vor den spannenden Schlussminuten - gelang der Anschlusstreffer (38.) durch Manuel Koch zum 19:20. Beim 22:27 in der 47. Minute lagen die Oberstenfelder schon wieder mit fünf Toren hinten. Die offensive Abwehr brachte dann aber die nötigen schnellen Ballgewinne und den kleinen, aber so wichtigen Sensationserfolg.

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Heidecker – Eitel, M. Koch (13/4), Schmid (1), Goller, Deiko, F. Koch (4), Cakar (3), Tudisco (1), Nandelstaedt (4), Kavaklioglu (3), Selcho (4).