SKV-Keeper Nikolai Uhl ist ein entscheidender Faktor für den Sieg gewesen. Foto: avanti

Der SKV Oberstenfeld bezwingt im ersten Spiel des Jahres den TV Bittenfeld II in der Württembergliga mit 20:18 (12:11).

Oberstenfeld - Auch nach dem ersten Spiel der Rückrunde bleiben die Handballer des SKV Oberstenfeld Tabellenzweiter der Württembergliga. Dabei war das 20:18 (12:11) gegen den TV Bittenfeld II wahrlich keine Offenbarung. „Aber irgendwie schaffen wir es am Ende doch immer“, wusste SKV-Trainer Michael Walter selbst nicht so recht, warum sein Team die zwei Punkte in Oberstenfeld behielt. Es scheint derzeit unabhängig vom Spielverlauf nur eine Regel zu geben: Zwei Teams, 60 Minuten, und am Ende gewinnt der SKV.

Beide Mannschaften taten sich im Angriff extrem schwer. Die Bittenfelder waren ohne Verstärkung aus dem Erstligakader gekommen, „was für uns natürlich ein Vorteil war. Dadurch fehlte ihnen aus dem Rückraum die Durchschlagskraft“, räumte Michael Walter ein. So bissen sich die Gäste an der 6:0-Abwehr des SKV und dem wieder einmal starken Nikolai Uhl im Tor immer wieder die Zähne aus. Auf der anderen Seite hatten die Oberstenfelder große Probleme mit der offensiven 3:3-Defensive der Bittenfelder. „Wir haben den Ball nicht laufen lassen und uns ohne Ball viel zu wenig bewegt“, monierte Walter. „Zudem war die Chancenverwertung nicht gut, wobei auch der Bittenfelder Torhüter heute sehr stark gehalten hat.“ Und so dauerte es fünf Minuten und sieben Angriffe, ehe das erste Tor fiel. Mehr als zwei Tore lagen die Gastgeber während der ersten Halbzeit nie vorne, mit 12:11 ging es in die Pause.

In der zweiten Halbzeit gab es noch weniger Tore zu sehen. Den Gästen merkte man den Substanzverlust durch die kraftraubende Abwehrarbeit an, dadurch waren sie in der Offensive noch harmloser. Dennoch konnten die Oberstenfelder daraus erst spät Kapital schlagen. Zum einen leisteten sie sich immer wieder Fehlwürfe oder technische Fehler, zum anderen brachten sie sich mehrfach in Unterzahlsituationen. Eine davon hatte Michael Walter zu verantworten. Eine Gelbe Karte wegen Meckerns kommentierte er mit dem Satz „Darauf hast Du doch nur gewartet“ – worauf er eine Zeitstrafe kassierte. „Das kostet mich jetzt 20 Euro in die Mannschaftkasse“, konnte der SKV-Coach hinterher über die Situation lächeln. Denn schließlich war alles nochmal gut gegangen. Güngör Cakar hatte den SKV 80 Sekunden vor Schluss mit 20:17 in Front gebracht – die Partie war entschieden. Beim 20:18 wenige Sekunden vor dem Ende hätte Cakar dann noch einen Freiwurf bekommen müssen, doch der Pfiff blieb aus. Stattdessen unterband derSKV-Kreisläufer quasi mit dem Schlusspfiff einen TVB-Freiwurf – und kassierte dafür eine Rote Karte mit Bericht, der mindestens ein Spiel Sperre nach sich zieht. „Da muss er wegbleiben. Das war aus der Emotion heraus verständlich, aber nicht klug – und es tut uns richtig weh“, ärgerte sich Michael Walter mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel in Schwaikheim.

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Neumann – Selcho, Tudisco (2), M. Koch (4/2), Goller (1), Heim, Cakar (4), F. Koch (1), Teske (3), Bütner (1), Lehmann, Leistner (1), Sauerland (3).