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Morgen Abend (20.30 Uhr) steigt das Duell zwischen dem SKV Oberstenfeld und der SG Bottwartal.

Oberstenfeld - Die Kampfansage von Benjamin Krotz war deutlich: „Derbys sind dazu da, um gewonnen zu werden“, machte der Torhüter und Spielertrainer der SG Bottwartal klar. Er blickte damit voraus auf die Württembergliga-Partie morgen (20.30 Uhr) beim SKV Oberstenfeld. „Da wird es mit Sicherheit richtig heiß hergehen, vergangene Saison waren ja bestimmt 700 Leute in der Halle. Da haben wir sowohl in Oberstenfeld als auch in Beilstein gewonnen. Das wollen wir diesmal natürlich wieder schaffen“, sagte Krotz.

Grund für eine gesunde Portion Selbstvertrauen hatte er in diesem Moment allemal. Denn kurz zuvor hatte seine Mannschaft den bisherigen Tabellenführer VfL Waiblingen mit 37:30 entzaubert – trotz einiger Verletzungssorgen. So war Krotz selbst nur für einen (gehaltenen) Siebenmeter ins Tor gegangen und die beiden Linksaußen Ezequiel Pardales und Michael Schick konnten gar nicht eingesetzt werden. Vor allem aber fehlte der SG mit Philipp Kroll ihr bislang erfolgreichster Torschütze. Dass es dennoch zum Coup gegen die Waiblinger gereicht hat, war für SKV-Trainer Paul Herbinger „schon eine Überraschung. Ich war selbst nicht in der Halle, habe aber gehört, dass es wohl die beste Saisonleistung der SG gewesen sein muss.“ Das sieht Herbinger auch völlig unabhängig von den Personalproblemen beim Lokalrivalen: „Auch bei Waiblingen haben ja nicht alle gespielt. Also nach dem, was in den vergangenen Wochen da bei allen Mannschaften quer durch die Liga los war, messe ich diesem Punkt keine große Bedeutung bei. Auf jeden Fall werde ich bei der Vorbereitung keinerlei Rücksicht darauf nehmen, wer denn nun spielt oder vielleicht nicht“, sagt der Oberstenfelder Coach und betont: „Es gibt in beiden Mannschaften mehrere Spieler, die eine Begegnung entscheiden können. Wenn dann mal einer fehlt, müssen eben andere in die Bresche springen.“

Denn auch die Oberstenfelder sind ja nicht frei von gesundheitlichen Problemen. Das spielfreie Wochenende hat da nicht viel dran geändert. „Natürlich haben die zwei Wochen insgesamt gut getan, um die Akkus wieder aufzuladen. Aber Sebastian Sauerland war zum Beispiel krank und hat die ganze Zeit nicht trainieren können.“ Auch die Verletzung von Rechtsaußen Fabian Nandelstaedt ist nicht so gut verheilt, wie man es sich auf Oberstenfelder Seite erhofft hatte. „Sein Einsatz ist noch sehr unsicher, man muss einfach am Freitagabend schauen, wer dann tatsächlich alles auflaufen kann“, sagt Herbinger.

In den Augen des SKV-Trainers wird die Partie eh nicht durch die Rückraumschützen beziehungsweise die Offensive entschieden. „Der Schlüssel wird sein, wie gut die Teams in der Abwehr die Nerven in den Griff bekommen und wer besser verteidigt. Wir müssen hinten die Schotten dicht machen, dadurch Bälle erobern und dann einfache Tore über Gegenstöße erzielen“, fordert er von seinem Team. Ein ganz wesentlicher Punkt werde zudem die Konstanz über 60 Minuten sein: „Man muss bis zum Schluss um jede Chance kämpfen.“

Für SG-Spielertrainer Dennis Saur wird es aus Sicht seiner Mannschaft darauf ankommen, die Oberstenfelder Abwehr auseinander zu ziehen. „Wenn uns das gelingt, haben wir gute Chancen auf einen Sieg“, glaubt er. Allerdings sieht es personell nicht viel besser aus als vergangene Woche: Kroll, Pardales und Schick drohen weiterhin auszufallen, Krotz wird nur für Notfälle auf der Bank Platz nehmen. „Es ist uns wichtig, dass wir alle angeschlagenen Spieler bis zum Beginn der Rückrunde wieder fit bekommen“, will Saur trotz des anstehenden Derbys kein Risiko eingehen. Andererseits hat ja sein Kollege Krotz schon gesagt: „Derbys sind da, um gewonnen zu werden!“