Hinter dem Einsatz von Oleg Deiko steht das größte Fragezeichen. Foto: Archiv (avanti)

Die Handballer des SKV Oberstenfeld empfangen heute (20.30 Uhr) den Tabellenzweiten VfL Waiblingen.

Oberstenfeld - Eines ist für Paul Herbinger, den Trainer des Handball-Württembergligisten klar: So einen Auftritt wie vergangene Woche beim 22:31 zu Hause gegen die SF Schwaikheim darf man nicht noch einmal abliefern. „Da haben wir unseren Ruf stark strapaziert“, sagt er und fügt an: „Wenn ich mich so präsentiere, dass die Zuschauer nach dem Spiel sagen, dass sie eigentlich ihr Geld zurück erhalten müssten, und man das verstehen kann, läuft was falsch. Da muss was passieren.“ Heute Abend (20.30 Uhr) kommt nun aber ausgerechnet der Tabellenzweite VfL Waiblingen Handball in die Sporthalle in den Bäderwiesen. Nicht gerade das beste Team, um Wiedergutmachung zu leisten. Wobei Herbinger sagt: „In dieser Partie haben wir nichts zu verlieren. Unser einziges Ziel muss sein, den schwachen Auftritt der Vorwoche vergessen zu lassen.“

Gegen Schwaikheim klappte vor allem im Angriff gar nichts. „Es war kein Leben drin“, sagt Herbinger. Der Coach ist sich sicher: „Das war eine reine Kopfsache. Unser Auftreten war einfach nicht gut.“ Das Komische: Dass die Mannschaft es kann, hat sie in dieser Saison schon mehrfach bewiesen. Unter anderem vor zwei Wochen im Spiel beim Tabellendritten TV Weilstetten. Mit 27:30 verloren die Bottwartäler dort zwar am Ende, sie hatten die Gastgeber aber lange am Rande einer Niederlage – mit schwächerem Kader als vergangene Woche gegen Schwaikheim. „Das zeigt, dass es reine Einstellungssache ist“, meint Paul Herbinger und wundert sich darüber, dass es „Tage gibt, in denen die Leblosigkeit um sich greift.“ Richtig gebrannt habe vergangene Woche nämlich einzig und alleine Julian Tudisco, der aus der zweiten Mannschaft kam. „Wenn jeder so einen Biss gehabt hätte wie er, hätte es anders ausgesehen“, ist Paul Herbinger überzeugt. In dieser Woche kann er Tudisco jedoch nicht wieder einsetzen. „Dann wäre er festgespielt. Die zweite Mannschaft braucht ihre Leute aber selbst“, erklärt er. Personell sieht es aber insgesamt etwas besser aus als zuletzt. Außer Fabian Nandelstaedt (Schulterprobleme) sind alle Spieler zumindest auf der Bank. Ganz fit sind Patrik Kavaklioglu, Markus Eitel und Florian Koch zwar immer noch nicht, für ein paar Minuten dürfte es aber bei allen reichen. Ein größeres Fragezeichen steht jedoch hinter dem Einsatz von Oleg Deiko, dessen Schulterprobleme zwar wieder behoben sind. „Er hat sich jetzt aber eine Erkältung eingefangen und konnte am Mittwoch gar nicht trainieren“, berichtet der Oberstenfelder Coach.

Aufgrund der etwas entspannteren Personalsituation hofft er, dass seine Akteure diesmal mit einer besseren Einstellung als zuletzt an die Sache herangehen werden. Vor allem gegen Teams wie Waiblingen könne man schließlich nur kämpferisch und einstellungsmäßig dagegen halten. „Das Ziel der Waiblinger ist klar: Sie wollen aufsteigen und haben auch die Chance dazu“, sagt Herbinger, der weiß: „Waiblingen will höherklassig spielen – da soll auch sicherlich in der BWOL noch nicht Endstation sein.“ Aus diesem Grund verfügt das Team auch über gute Einzelspieler.

Torhüter Stefan Doll ist einer von ihnen. Er kommt aus Gronau und ist den Oberstenfeldern auch deshalb bestens bekannt. Aufpassen muss das Team zudem auf den starken Rückraum der Waiblinger: Valentin Hörer, Markus Schumacher und Ladislav Goga sind stets torgefährlich. Hörer, der einst beim SKV Oberstenfeld spielte, zieht auf Rückraum Mitte die Fäden, Schumacher überzeugte auch schon im Trikot des Drittligisten TSB Horkheim. „Goga war slowakischer Nationalspieler und ist stets gefährlich“, weiß Paul Herbinger. Er warnt außerdem vor Kreisläufer Felix Günthner, der ebenso wie Schumacher beim TSB Horkheim Drittliga-Erfahrungen gesammelt hat. „Die Achse Rückraum, Kreis und Tor ist in dieser Liga das Beste“, findet der SKV-Trainer und sagt: „Wir müssen versuchen, sie in Bedrängnis zu bringen. Dann haben wir auch eine Chance.“ Und dann kann der SKV vielleicht auch seinen Ruf wieder aufpolieren.