Manuel Koch ist gegen die HSG Schönbauch mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze des SKV Oberstenfeld gewesen. Foto: avanti

Nach vier Pleiten in Folge gewinnen die Oberstenfelder Handballer 28:25 gegen die HSG Schönbuch.

Oberstenfeld - Es waren die letzten drei Minuten, in denen es den Württembergliga-Handballern des SKV Oberstenfeld das erste Mal gelang, sich im Duell gegen den direkten Tabellennachbarn von der HSG Schönbuch abzusetzen. Zwei technische Fehler seitens der Gäste reichten aus, um die so wichtigen zwei Heimspielpunkte zu holen. Marc Pflugfelder und Güngör Cakar fingen die Bälle in der eigene Hälfte heraus, nutzten so die Schwäche des Gegners eiskalt aus und trafen eine gute Minute vor dem Abpfiff zum entscheidenden 27:24. Am Ende hieß es 28:25 (10:12).

Zwar zeigte sich SKV-Trainer Michael Walter mit dem doppelten Punktgewinn mehr als zufrieden, monierte jedoch, dass es sein Team verpasste, den Sack viel früher zuzumachen. „Wir lösen das eigentlich ganz gut am Ende, sind immer wieder ein, zwei Tore weg. Dann verwerfen wir aber wieder eindeutige Chancen und kommen deshalb nicht weiter weg“, ärgerte sich Walter, dessen Team in seinen Augen bereits Ende der zweiten Halbzeit bei den Zwischenständen von 23:21 (52.) und 24:22 (54.) mehrmals die Gelegenheit zur Vorentscheidung nicht nutzte.

Bis zu diesem Zeitpunkt machte sich nicht nur bemerkbar, dass hier zwei Tabellennachbarn auf Augenhöhe aufeinandertrafen, sondern auch, dass der SKV aufgrund der Negativserie von zuvor vier Pleiten in Folge deutlich verunsichert agierte, und das obwohl Michael Walter von Beginn an versuchte, seinem Team den Druck zu nehmen. „Jeder wusste, um was es in diesem Spiel geht. Das sitzt natürlich in den Köpfen. Uns fehlt momentan aufgrund der fehlenden Erfolgserlebnisse einfach die Lockerheit und der Spielfluss. Man merkt den Spielern an, dass sie nachdenken, keine Fehler machen wollen“, erklärte Walter das verunsicherte Auftreten seines Teams.

So konnte sich vor allem in der ersten Halbzeit keine Mannschaft richtig absetzen, und das obwohl die Gäste aus dem Schönbuch deutlich ersatzgeschwächt antraten. Während sich der SKV-Angriff weniger technische Fehler leistete als zuvor, war es im ersten Durchgang die Abwehr, der in zahlreichen Aktionen die letzte Konsequenz fehlte. „Wir haben über die ganze Spielzeit eine mittelmäßige Abwehr gespielt. Wir haben die HSG zwar immer wieder an den Rand des Zeitspiels gebracht, lassen sie dann aber mit den letzten zwei, drei Pässen doch noch zum Torwurf kommen. Da haben wir zu früh abgeschaltet“, erklärte Walter, der im Vorfeld eben genau vor dieser Stärke und Ruhe der HSG gewarnt hatte. Resultat war mit dem 10:12 ein Zwei-Tore-Rückstand zur Pause, der auch nach dem Seitenwechsel beim Stand von 14:16 (38.) bestehen blieb.

Kreisläufer Güngör Cakar war es dann, der in der 45. Minute den viel umjubelten 18:18-Ausgleichstreffer erzielt und den Startschuss zur umkämpften Schlussphase gab. Als Timo Stauch neun Minuten vor dem Ende zum 21:21 traf, sollte dies das letzte Unentschieden sein, ehe es dem SKV gelang, die Partie an sich zu reißen und zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu sammeln.

„Obwohl wir viel, viel besser spielen können, war das ein ganz wichtiger Sieg für uns, insbesondere für den Kopf. Vor allem war es ein doppelter Sieg, weil wir auch den direkten Vergleich gegen die HSG nun gewonnen haben. Ich hoffe, dass der Druck jetzt ein bisschen weg ist und es in den kommenden Spielen etwas einfacher wird“, blickte der SKV-Trainer hoffnungsvoll auf die kommenden Partien und freute sich über den ersten Sieg nach zuletzt vier Niederlagen seines Teams.

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Neumann – Tudisco (3), M. Koch (7), Goller (1), F. Koch, Pflugfelder (3), Cakar (4), Stauch (2), Deseife, Teske (2), Lehmann (5/2), Schädlich (1), Stahl.