Erst ein Muskelfaserriss, jetzt ein verstauchter Daumen: Tobias Selcho wird am Freitagabend wohl ausfallen. Foto: Archiv (avanti)

Der SKV Oberstenfeld empfängt am Freitagabend (20.30 Uhr) seinen direkten Tabellennachbarn VfL Waiblingen.

Oberstenfeld - Zugegeben: Unter anderem mit Tabellenführer SV Remshalden und den drittplatzieren Sportfreunden Schwaikheim sind die Gegner des Handball-Württembergligisten SKV Oberstenfeld im laufenden Jahr nicht gerade als Laufkundschaft einzuordnen. Dennoch wartet der SKV seit nunmehr einem Monat auf einen Sieg. Und die Zeichen, dass sich an dieser Serie im Heimspiel am Freitagabend, 20.30 Uhr, gegen den Tabellennachbarn VfL Waiblingen etwas ändern wird, sind zumindest nicht die allerbesten. Eine ungewohnte Tatsache in dieser sonst so erfolgreichen Runde für den SKV.

Ausschlaggebend dafür ist die Personalsituation bei den Oberstenfeldern. Diese war in der vergangenen Woche im Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim II bereits angespannt, hat sich seitdem nicht verbessert. „Tobias Selcho war nach seinem Muskelfaserriss eigentlich wieder fit, hat sich dann im Training aber den Daumen verstaucht. Stand jetzt glaube ich nicht, dass er spielen kann“, meint Trainer Michael Walter am Mittwochabend. Selcho würde sich im Falle eines Ausfalls auf der Tribüne also zu den verletzten Rechtsaußen Nick Teske und Michael Weiss gesellen. Immerhin ist Denis Heim nach einer Grippe etwas belastbarer. „Er ist besser drauf, aber noch nicht bei 100 Prozent. Er musste im Training immer wieder reduzieren, weil er nicht über seine volle Kraft verfügt“, sagt Michael Walter.

Doch gänzlich unabhängig von der Personalsituation: Selbst in Bestbesetzung würde mit dem VfL Waiblingen ein echter Härtetest warten. Die Mannschaft geriet vor zwei Wochen beim Spitzenreiter SV Remshalden zwar mit 26:37 gehörig unter die Räder, hatte in jenem Spiel aber auch nicht die Leistungsträger Damir Marjanovic und Lukas Baumgarten im Kader. „Die Woche vorher hatte ich sie noch gesehen. Vielleicht wurden sie dann geschont, weil die Aussicht auf Erfolg gegen Remshalden nicht groß ist“, sagt Michael Walter. Und abgesehen von dieser Niederlage können die Waiblinger auf erfolgreiche Wochen zurückblicken. Vier Siege in Folge gab es für den Tabellensechsten. „Sie haben sich im Laufe der Saison in der Abwehr massiv stabilisiert und zuletzt kaum mehr als 23, 24 Tore bekommen. Das spricht für ihre Abwehrstärke“, schätzt der Coach ein. Auch Torhüter Marc Krammer sei mitverantwortlich für diese guten Werte. Mit Robin Brugger, Damir Marjanovic und Julian Linsenmaier habe der VfL einen starken Rückraum, mit Lukas Baumgartner „einen der besten Kreisläufer der Liga“, so Walter.

Keine einfache Aufgabe also für die SKV-Abwehr, die in der vergangenen Woche beim Remis gegen Bietigheim ungewohnt schwächelte. „Im Training haben wir nun probiert, unsere Abwehr aggressiver zu machen. Und dass wir auch mal in der zweiten Welle Tore werfen“, sagt Michael Walter. Revanchieren möchte sich sein Team am Freitagabend gerne für die knappe 22:23-Niederlage im Hinspiel. Damals musste sich Oberstenfeld aber wegen einer schwachen Chancenverwertung vor allem an die eigene Nase fassen.