Die Trefferquote hat bei Florian Koch und seinen Kollegen nicht gepasst. Foto: Archiv (avanti)

Handball-Württembergligist SKV Oberstenfeld verliert beim VfL Waiblingen mit 22:23 (11:12).

Oberstenfeld - So richtig beruhigt hatte sich Michael Walter auch Minuten nach dem Abpfiff der Partie des SKV Oberstenfeld beim VfL Waiblingen noch nicht: „Wir sind einfach selber Schuld gewesen“, lautete das Fazit des frustrierten Trainers des Handball-Württembergligisten. Frustriert war er vor allem über die gezeigte Abschlussschwäche seines Teams, die in seinen Augen „rund ein Dutzend Hundertprozentige Chancen fahrlässig vergeben hat“. Dazu kamen an diesem Abend zahlreiche technische Fehler, eine Vielzahl an Fehlpässen und kaum zählbare falsche Entscheidungen vor dem gegnerischen Tor.

Dabei war der SKV vor allem Mitte der zweiten Halbzeit gerade am Drücker. Nach ausgeglichenen ersten 30 Minuten, in den beide Teams auf Augenhöhe agierten, ging der SKV mit einem Tor Rückstand (11:12) in die Kabine. Den Start in die zweite Halbzeit stellte sich dann auch Walter jedoch anders vor. „Wir haben den Beginn verpennt, dadurch konnte Waiblingen wegziehen“, erklärte er die Phase, in der sein Team zwischenzeitlich sogar mit 15:20 (46.) im Hintertreffen lag. Doch der SKV riss sich nochmal zusammen und zeigte zumindest kämpferisch eine starke Leistung. Es folgte die stärkste SKV-Phase, in der man in der Defensive konsequent agierte und sich auch Nikolai Uhl wieder mal als starker Rückhalt für sein Team auszeichnete. Und auch in der Offensive lief es plötzlich rund. Sebastian Sauerland, Güngör Cakar, Kai Leistner und Nick Teske läuteten mit ihren Treffern die Wende ein. Beim Stand von 22:22 fünf Minuten vor dem Abpfiff, war die Partie also wieder völlig offen.

Was dann jedoch passierte, ist wohl der Grund für Michael Walters Unzufriedenheit, denn anstatt den Rückenwind zu nutzen, verfiel der SKV in alte Muster. „Wir kämpfen uns super ran und machen dann in der Crunchtime einfach die wichtigen Dinger nicht“, monierte der SKV-Trainer, dessen Team in einer hektischen Schlussphase den Ball nicht mehr im VfL-Tor unterbringen konnte. Zu allem Übel kam dann noch Pech dazu. Nikolai Uhl hielt 50 Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter, der Abpraller landete jedoch genau in den Händen von VfL-Akteur Damir Marjanovic, der seinen zweiten Versuch am Keeper vorbei bringen konnte. „Wir kommen dann nochmal in Ballbesitz, haben die Chance, das Unentschieden zu retten, erarbeiten uns dann aber keine richtige Torchance mehr“, ärgerte sich Walter, dessen Maßnahme mit einem siebten Feldspieler auch nicht fruchtete. „Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten, hier heute etwas Zählbares mitzunehmen, aber mit dieser Fehlerquote kann man in dieser Liga kein Spiel gewinnen. Jetzt geht’s in den Abstiegskampf“, lautete die klare Ansage des sichtlich angefressenen SKV-Trainers.

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Neumann - Sauerland (3), Heim (1), Tudisco (1), Goller (2), M.Koch (2/1), F. Koch (3/1), Cakar (3), Selcho (1), Teske (2), Bütner (2), Leistner (2).