Das Nachklärbecken in der Kläranlage beim Sauserhof muss für etwa 950 000 Euro saniert werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Sanierung des Nachklärbeckens erfordert die Absenkung des Grundwassers. Kostenpunkt: 950 000 Euro.

Oberstenfeld/Großbottwar - Im Grundsatz sind sich die beiden Betreiberkommunen Oberstenfeld und Großbottwar einig: Das Nachklärbecken in der Kläranlage beim Sauserhof muss für etwa 950 000 Euro saniert werden. Allerdings gestaltet sich das Projekt recht schwierig. So beschloss der Zweckverband des Gruppenklärwerks Oberes Bottwartal einstimmig in seiner jährlichen Sitzung am Montag, zunächst ein Wasserrechtsverfahren beim Landratsamt Ludwigsburg in die Wege zu leiten.

Den endgültigen Beschluss mit der Auftragsvergabe wollen die beiden Verbandskommunen im Frühjahr fassen. Kompliziert wird die Sanierung, weil Oberstenfeld nur diese eine Kläranlage hat. Sie muss deshalb in Betrieb bleiben, auch wenn das Nachklärbecken zunächst nur für die Schadensermittlung geleert wird. Ein Provisorium im Schlammbecken muss dann auch während der späteren vier- bis sechsmonatigen Sanierung die Nachklärung übernehmen. „Leider liegt das Becken unterhalb des Grundwasserspiegels – deshalb brauchen wir die wasserrechtliche Genehmigung“, erklärte der Zweckverbands-Vorsitzende und Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann am Dienstag.Erst wenn das Nachklärbecken vollständig geleert ist, werde das Ausmaß der Schäden ersichtlich, so Kleemann. „Wir gehen aber aufgrund von Tauchgängen davon aus, dass die Schäden erheblich sind“, sagt er. In dem 1972 in Betrieb gegangenen Klärwerk sei seit den 1990er Jahren nichts mehr an den Becken gemacht worden. Die zwischenzeitlich aufgetretenen Schäden aufgrund der Abnutzung sehe er als völlig normal an. „Wir haben keine andere Wahl, als zu sanieren“, sagt der Verwaltungschef. Schließlich gehörten die Kläranlagen zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Die Untersuchung der Oberstenfelder Anlage hatte die SAG Ulm vorgenommen. Deren Ingenieur Stefan Messerschmied erklärte in der Sitzung das schwierige Vorhaben.Finanziert wird das Projekt einerseits mit 893 000 Euro von Oberstenfelder Seite sowie mit 57 000 Euro aus Großbottwar, da Verbraucher aus der Storchenstadt nur zu sechs Prozent an der Nutzung beteiligt sind. Der größte Teil des Großbottwarer Abwassers fließt bekanntlich in das Gruppenklärwerk Häldenmühle in Marbach.

Ein Abwasserhaushalt finanziert sich ausschließlich aus Gebühren. Da die Gemeinde Oberstenfeld kürzlich erst die Gebühren angehoben hatte (wir berichteten), sind vorerst keine weiteren Erhöhungen zu erwarten, sagt Markus Kleemann.