Jahr für Jahr proben die Gronauer ein neues Stück – 2014 drehte sich alles um einen Campingplatz . . . Foto: Archiv (Sandra Brock)

Das Ei spielt bei der Komödie der Schmalzhafenbühne eine bedeutende Rolle. Von 9. Juli an wird die schwäbische Mundartaufführung in der Kelter Gronau zu sehen sein.

Oberstenfeld-Gronau - Großer Theaterspaß erwartet die Fans der Schmalzhafenbühne auch in diesem Jahr. Mit der Komödie „Eier  . . . logisch  . . . biologisch“, die Norbert Tank geschrieben hat, „haben wir für die Spielzeit 2016 etwas ganz Besonderes gefunden. Und ein Stück, das starken Aktualitätscharakter hat, weil es das Thema Ethik und Nahrungsmittel aufgreift“, betont TSV-Gronau-Abteilungsleiter Torsten Steger. Der ist vereinsintern für die Schmalzhafenbühne, die vor 36 Jahren aus den ehemaligen TSV-Handballern hervorgegangen ist, zuständig.

Eigentlich aber nehmen die aktuell acht Darsteller das Thema Ei äußerst gewitzt aufs Korn. Denn es geht zwar um biologische Hühnerhaltung, doch weil der direkte Nachbar im Spiel eine Legebatterie hält, erwächst die Möglichkeit, die weniger wertvollen Eier hochpreisig zu verkaufen, weil sie durch ein schlitzohriges Kalkül, auf „Bio“ getrimmt werden und danach 50 statt nur 30 Cent pro Stück einbringen sollen. Die Komödie, die im Original auf Plattdeutsch sowie in einer bayerischen Version erschienen ist, lädt die Zuschauer mit dem Gronauer Angebot nun zu einer echt schwäbischen Schmunzel-Variante ein.

Für Regisseur Jürgen von Bülow ist das heitere, aber durchaus gehaltvolle Stück eine lustvolle Herausforderung, die er nicht einfach nur angenommen hat, sondern auch richtiggehend begrüßt. Steger hat den Bühnenfachmann, der auch als Dozent für Filmdramaturgie Vorlesungen hält, zum zweiten Mal ins Boot geholt und ihn „regelrecht gezwungen“, sich für das Ensemble erneut zu engagieren.

Die neue Aufführung soll „ein richtiges Bauerntheater mit Knecht, Bäuerin, Pfarrersköchin und Polizist“ auf die Bühne bringen. Für Uli Friz etwa, der den Polizisten Benjamin Zipfele mimt, ist das Schauspiel ein schöner Ausgleich zum Beruf, bei dem er als Heilerziehungspfleger stark gefordert wird. Wenn er bei den Proben das Muttersöhnchen gibt, das sich ausgerechnet in die Tochter des Knechts verliebt, der bei den Eiern mogelt, vergisst er den Alltag rasch und „kann perfekt abschalten“.

Fiebrig arbeiten die Spieler aber derweil nicht nur an ihren Texten und der mimischen Ausführung ihrer Rollen. Auch das Bühnenbild und amüsante Extras müssen gefertigt werden und dem gesetzten Anspruch standhalten. „So überlegen wir noch, wie wir eine Maschine konstruieren können, die den erwähnten Betrug, also der vom Batterie-Ei zum Bio-Ei, realisieren könnte. Dem falschen Ei fehlen ja schließlich die kleinen Flaumfedern oder Kleckse von Hühnerkot“, konkretisiert Steger die Idee.

Außerdem werden bei den Schmalzhafen-Mimen immer auch kleine Leckereien ersonnen, die sich stets am aktuellen Stück orientieren. Beim Thema Ei liegt deshalb der Gedanke an Eierlikör nahe. Das Ganze umweltgerecht in einer essbaren Waffel. So hat auch der Magen einen Genuss.

Die Spieltermine von „Eier  . . . logisch  . . . biologisch“, sind übrigens so gelegt, dass auch EM-Fußballfans die Veranstaltung besuchen können. Die Premiere am 9. Juli beginnt deshalb schon um 18 Uhr. „Dann können alle pünktlich gegen 21 Uhr vor dem Fernseher sitzen“, motiviert Torsten Steger.