Die Schafschau lockt besonders junge Besucher an. Foto: Sandra Brock

Das Schafwoll-Festival in Gronau hat viel zu bieten. So viel, dass mancher Besucher an beiden Tagen anreist, um alles mitzubekommen.

Oberstenfeld-Gronau - Die Besucherzahl? Franz Theiss zuckt mit den Schultern. „Ich hab’s noch nie gezählt“, sagt der Organisator des Schafwoll-Festivals. Aber ganz augenscheinlich ist richtig viel los auf der Veranstaltung, die heuer zum 16. Mal in den Gronauer Dorfwiesen stattfindet. Das merkt man schon bei der Parkplatzsuche. Am frühen Sonntagnachmittag stehen die Autos von Gronau bis zur Abzweigung nach Schmidhausen.

Auch beim Essen – es gibt unter anderem Leckeres vom Lamm – bilden sich Schlangen. Am Eisstand heißt es ebenso anstehen. Im Angebot sind etwa die Sorten Kwidda, Wengert-Pfirsich, Bomnuss oder Breschdling, natürlich mit Schafmilch.

Die Produkte vom Schaf stehen im Mittelpunkt beim Festival. Schafwoll-Dünger wird vorgestellt, es gibt Würste und Käse aus Schaffleisch. Letzteres ist am Stand von Franz Erhard aus Ellwangen zu haben. Er hat vergangene Woche extra viel Käse hergestellt, damit er ihm in Gronau nicht ausgeht. „Das ist mir vor ein paar Jahren schon einmal passiert“, gibt er augenzwinkernd zu.

Insgesamt sind rund 100 Stände in den Dorfwiesen aufgebaut. Zu haben sind viele schöne Dinge vom Kunsthandwerk über Schafmilchseife bis hin zu Schmuck und natürlich Filzprodukte und Kleidung aus Schafwolle. „Es geht ja um die Schafwolle“, betont Franz Theiss. Deshalb wird an den beiden Festivaltagen auf einer eigens aufgebauten Bühne auch die Herstellung und Verarbeitung von Schafwolle gezeigt, vom Schafe-Hüten und Scheren über das Spinnen bis zum Weben. „Das kommt gut an bei den Besuchern“, hat Franz Theiss festgestellt. „Die Leute haben viele Fragen, und so können wir sie gut informieren.“

Franz Theiss glaubt, dass das Schafwoll-Festival deshalb bei den Besuchern so beliebt ist, weil sich alles um ein spezielles Thema dreht – das Schaf. „Das ist etwas anderes als ein ganz normales Straßenfest.“ Und Vielfalt ist allemal geboten. „Hier kann man sich locker einen Tag lang aufhalten“, sagt der Organisator. Eine Besucherin habe ihn am Samstag sogar angesprochen, dass sie am Sonntag noch einmal kommen würde. „Sie hatte noch nicht alles gesehen“, berichtet Theiss schmunzelnd.

Und zu sehen gibt es wirklich eine Menge beim Festival. Schafe gehören natürlich auch dazu. „Vom Mufflon zum Merino“ heißt die Schafschau, die viele kleine Besucher, aber natürlich auch Große anlockt. Auch eine Modenschau der wolligen Art findet statt, Imker informieren über die Arbeit der Bienen, und ein Kinderprogramm gibt es außerdem.

Umrahmt wird das Programm von dem Oberstenfelder Mundartautor Hanns Otto Oechsle, der Geschichten aus seinen Büchern zum Besten gibt. Auch die Böckles-Bühne Gronau ist da und zeigt Schäfer-Sketche, Waldhornbläser lassen von sich hören genauso wie die Musikergruppe Helmut & Walter mit ihrem Acoustic Rock.

Das Wetter passt auch. „Am Samstagmittag habe ich noch ein bisschen gejammert“, sagt Franz Theiss. Die schwüle Hitze ist nichts fürs Festival. Aber ab dem Nachmittag wurde es kühler, und auch am Sonntag herrschte „ideales Wollwetter“, wie es Franz Theiss nennt. „So liebe ich das.“ Bei etwas Wind und ein paar leichten Regentropfen macht das Stöbern zwischen wolligen Klamotten und filzigen Deko-Stücken eben gleich noch mal so viel Spaß – und das Eis schmeckt trotzdem noch .  .  .