Rückkehrer Fatih Külekci (rechts), hier im Trikot von TKSZ Ludwigsburg, soll Torjäger Muhammet Kodal ersetzen. Foto: Archiv (Baumann)

„Wir waren die Chancentode der Liga“, sagt Vorstand Ceyhan Kaplan von A-Ligist FV Oberstenfeld rückblickend.

Oberstenfeld -

Allerdings muss der türkische Club in der zweiten Halbserie auf seinen bisherigen Topspieler Muhammet Kodal verzichten. Der Torjäger wechselte im Winter zu Bezirksligist FC Marbach. „Kodal kann aufgrund seiner beruflichen Situation jetzt wieder regelmäßig trainieren. Wir wollten ihm keine Steine in den Weg legen und bleiben ihm freundschaftlich verbunden“, stellt Kaplan klar, dass dem Transfer keine Streitigkeiten zugrunde lagen. Ersetzen soll ihn ein alter Bekannter. Fatih Külekci kehrte vom TKSZ Ludwigsburg zurück. In der vergangenen Rückrunde trug der schlaksige Edeltechniker schon einmal das FVO-Trikot, hat seinerzeit aber keine bleibenden Spuren hinterlassen. „Damals musste er meist auf die Außenposition ausweichen, da Kodal im Zentrum gesetzt war“, hofft Kaplan, dass Külekci nun als Zehner hinter der Spitze Ahmet Tiryaki aufblüht. „Ich bin überzeugt, dass er Kodal ersetzen kann“, ist der Vorstand optimistisch.

Kaplan selbst kann sich ab sofort wieder komplett hinter die Bande zurückziehen. Nachdem Trainer Fethi Asar sich nach dem fast schon traditionell missratenen Saisonstart selbst eine schöpferische Pause verordnete, sprang der Vorstand bis zur Winterpause als Interimscoach ein. Nach nur vier Zählern an den ersten fünf Spieltagen, als man jedoch auf starke Gegner traf, sammelte das Team unter Kaplans Regie in den verbliebenen neun Partien immerhin 23 Punkte ein und hat sich wieder an die Spitzenränge herangepirscht. Als Fünfter überwinterte man letztlich. Zwar ist Spitzenreiter TV Aldingen (Kaplan: „Sie sind für mich schon durch“) satte 13 Zähler voraus, doch der Tabellenzweite SV Pattonville hat nur fünf Punkte mehr auf dem Konto. „Natürlich ist der zweite Platz jetzt unser Ziel“, redet Kaplan auch gar nicht erst um den heißen Brei herum. Zulegen muss das Team dafür jedoch unbedingt in Sachen Torabschluss. „Unsere Siege waren meist nur knapp, was man auch am Torverhältnis von 29:24 sieht. Wir haben einfach zu viel liegen gelassen und waren schon so etwas wie der Chancentod der Liga“, weiß Kaplan.

Die anvisierte Aufstiegsrelegation will man in den kommenden Monaten mit einem Trainerduo realisieren. Neben Asar, der wieder in die Verantwortung rückt, hat man dafür mit Oktay Tömbek einen weiteren Rückkehrer gewinnen können. Letzterer war in der Vorrunde noch kurzzeitig bei B-Ligist GSV Steinheim eingesprungen, trainierte aber vor einigen Jahren schon einmal die Oberstenfelder und führte sie damals erfolgreich in die Relegation. „Die beiden kennen sich lange, sind ein Team und arbeiten gleichberechtigt“, erklärt Kaplan. Da beide Coaches beruflich eingespannt sind, habe man sich für die Doppellösung entschieden, so der Vorstand.

Im Kader, der sich seit Anfang Februar in der Vorbereitung befindet und Ende des Monats zu einem einwöchigen Trainingslager ins türkische Belek aufbricht, hat sich neben dem Tausch auf der Zehnerposition nur wenig getan. Weitere Neuzugänge neben Külekci sind Kasim Simsek und Mert Yazici, die beide vom GSV Steinheim kamen. Während Yazici als Ersatz für Stammkeeper Sezer Cakir eingeplant ist, dürfte der flexible Simsek gute Chancen auf einen Platz in der Startelf haben. „Bis auf Innenverteidiger kann er eigentlich alles spielen“, sagt Kaplan. Verlassen hat den Club im Gegenzug neben Muhammet Kodal nur Hassan Colak, der zu Viktoria Backnang zurückging, aber zuletzt ohnehin keine Rolle mehr spielte.

Wo die Reise für den FVO hingeht, dürften schon die ersten Spiele zeigen, denn nach dem Auftakt am 20. März bei Schlusslicht DITIB Ludwigsburg stehen mit Topteam Aldingen sowie den direkten Konkurrenten aus Kornwestheim und Affalterbach drei echte Prüfsteine an.

Bereits 14 Tage früher greift die FVO-Zweite in der Staffel B2 wieder ins Geschehen ein. Gegner ist dann Tabellennachbar VfB Tamm. Aktuell bekleidet die FVO-Zweite den elften Platz und führt damit das kleine Grüppchen der Kellerkinder der Kreisliga B2 an.