Neuzugang Elio Basile hat beim FVO in der Hinrunde überzeugt. Foto: Archiv (avanti)

Die Winterbilanz beim FV Oberstenfeld: Der A-Ligist will in der Fußball-Rückrunde nochmal angreifen.

Oberstenfeld - Uns hat insgesamt die Konstanz gefehlt“, fasst Vorstand Ceyhan Kaplan die Vorrunde seines FV Oberstenfeld in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr zusammen. Zur Winterpause stand für den Verein nach elf Siegen, einem Remis und sieben Niederlagen letztlich der sechste Platz zu Buche. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitze, bei optimalem Verlauf könnte also in der für die Oberstenfelder am 26. Februar mit dem Heimspiel gegen den Topfavoriten Dersim Ludwigsburg beginnenden Rückrunde noch etwas möglich sein.

Das lief gut
Viele Urlauber und eine daher schwierige Sommervorbereitung brachten den FVO in den vergangenen Jahren stets frühzeitig ins Hintertreffen. In schöner Regelmäßigkeit startete man mit einer Niederlagenserie in die Saison, hinkte sofort hinterher und musste dann erst einmal eine Aufholjagd hinlegen. Diesmal geriet der Start jedoch deutlich positiver: Immerhin neun Punkte standen nach den ersten fünf Partien zu Buche, und man gewann die prestigeträchtigen Auswärtsspiele bei Spitzenteam Dersim Ludwigsburg und Lokalrivale VfR Großbottwar. „Diese Siege waren nicht unbedingt zu erwarten“, sagt Kaplan, der auf die komplette Halbserie bezogen aber dennoch urteilt: „Gegen Ende wurden Leistung und Resultate besser.“ Ansonsten stellt der Vorstand vor allem die defensive Stabilität des Teams heraus: „Die Mannschaft stand sehr kompakt“, sagt er.

Das lief nicht gut
Späte Gegentore kosteten die Oberstenfelder in der Hinserie manchen Punkt. „Drei Spiele haben wir noch in der Nachspielzeit verloren“, erinnert sich Kaplan und denkt an die Auftaktpartie in Murr, als es in der 94. Minute im FVO-Kasten klingelte, das unglückliche 2:3 in Erdmannhausen (92.) und vor allem das 1:2 in Grünbühl, als ein Elfmeter in der 96. Spielminute den FVO bedröppelt mit leeren Händen dastehen ließ. Zudem bemängelt Kaplan die schon angesprochene mangelnde Konstanz in den bisherigen Auftritten: „Wenn jeder auch in Sachen Trainingsbeteiligung voll mitziehen würde, wäre mehr möglich. Und mit mehr Konstanz könnten wir ganz oben mitspielen“, weiß der Vorstand, ist sich aber auch darüber im Klaren, es mit Hobbyfussballern zu tun zu haben, deren Prioritäten sich nicht nur nach dem runden Leder richten. „Nach der Winterpause haben wir jetzt fünf Trainingseinheiten absolviert. Manche Stammkräfte waren in keiner einzigen anwesend. So reicht es eben nicht für die Meisterschaft“, gibt er ein aktuelles Beispiel.

Bewertung der Neuzugänge
Viel hatte sich im Sommer im FVO-Kader nicht getan. Voll eingeschlagen hat jedoch Elio Basile: „Mit ihm sind wir sehr zufrieden. Er ist inzwischen eine Führungsfigur“, lobt Kaplan. Verlassen hat den Verein nun im Winter Fatih Külekci, den es zu Dersim Ludwigsburg zog. Zudem legt Ersin Tiryaki berufsbedingt eine Pause ein. Dem stehen mit Rückkehrer Abnor Tahiri (Anadolu Marbach) und Enin Karaman (Türkspor Neckarsulm) zwei Neuzugänge gegenüber. Karaman ist allerdings erst ab April für den FVO spielberechtigt

Bester Spieler
Den Unterschied hat in der Hinrunde in den Augen des FVO-Vorstands eindeutig Muhammet Desteki gemacht: „Als er ins Team zurückkam, haben wir kaum noch ein Spiel verloren. Er war sehr präsent und auch ziemlich torgefährlich“, lobt Kaplan den zentralen Mittelfeldspieler.

Größte Enttäuschung
Da muss Ceyhan Kaplan nicht lange überlegen: „Ganz klar das Spiel bei Anadolu Marbach. Das haben wir zweimal verloren. Erst auf dem Platz, dann vor Gericht“. Mitte der zweiten Hälfte war der FVO, der nach schwacher Leistung 1:4 zurücklag, in Marbach vom Feld gegangen, da sich Mannschaft und Verantwortliche von neu hinzuströmenden Zuschauern bedroht fühlten. Das Spiel selbst war in völlig geordneten Bahnen verlaufen, beim Vorspiel zwischen den Zweiten beider Clubs war es jedoch hoch hergegangen. Das Sportgericht wertete die Partie schließlich mit 3:0 für Anadolu. „Das Urteil ist für mich immer noch ein Skandal. Ein Wiederholungsspiel wäre angemessen gewesen“, findet Kaplan.

Ausblick und Prognose
„Die Mannschaft glaubt an sich und wird alle Hebel in Bewegung setzen, noch einmal vorne anzugreifen“, verspricht Kaplan, warnt aber gleichzeitig: „So groß ist der Abstand nach unten auch nicht. Da müssen wir aufpassen.“ Weichenstellend dürfte für den FVO, der Mitte Februar wieder das fast schon traditionelle einwöchige Wintertrainingslager im türkischen Antalya bezieht, bereits die Auftaktpartie gegen Dersim werden. „Sie und Grünbühl sind für mich die ersten Aufstiegsanwärter“, schätzt Kaplan die Kräfteverhältnisse an der Tabellenspitze ein.