Das neue Fahrzeug ist zuvor von der Wehr besichtigt worden. Foto: Feuerwehr (Jens Meyer)

Die Gemeinde kauft für rund 647 000 Euro ein Fahrzeug und bekommt dafür kräftig Zuschüsse.

Oberstenfeld - Die Gemeinde Oberstenfeld schafft für ihre Feuerwehr ein neues Drehleiter-Fahrzeug für 647 000 Euro an. Diesen Beschluss hat der Gemeinderat am Donnerstag in öffentlicher Sitzung gefasst. Im Grundsatz hatten die Räte bereits im Juli zugestimmt. Jetzt ging es darum, sich für einen konkreten Wagen mit Aufbau zu entscheiden.

Die Wahl fiel aufgrund von zwei Angeboten auf ein Hubrettungsfahrzeug der Firma Rosenbauer aus Karlsruhe. Es kostet rund 601 000 Euro, es kommt aber noch Zubehör der Firma Barth aus Fellbach dazu. Entlastet wird Oberstenfeld dadurch, dass die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 373 500 Euro erhält. Das Land zahlt 249 000 Euro, der Landkreis Ludwigsburg übernimmt 124 500 Euro. „Unsere Feuerwehr leistet Überlandhilfe“, erklärte der Bürgermeister Markus Kleemann. So komme das Drehleiter-Fahrzeug in den benachbarten Kommunen Beilstein im Landkreis Heilbronn und Aspach im Rems-Murr-Kreis zum Einsatz.

Die Drehleiter ist 30 Meter lang und wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2018 samt Fahrzeug einsetzbar sein. Die Lieferfrist beträgt 33 Wochen, teilte die Verwaltung mit. Die europaweite Ausschreibung hatte die Sachsenheimer Agentur Kahle im Auftrag der Kommune erarbeitet. In der Zeit von 28. Oktober bis 4.  Dezember gingen vier Angebote ein.

Der Kommandant Jürgen Beck zeigte sich tags darauf erfreut über den Beschluss des Gemeinderats. „Die Wartungs- und Reparaturkosten für das alte Fahrzeug sind immer höher geworden “, sagte er am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung.Bereits in der Sitzung am Donnerstag war angeklungen, dass „die alte Drehleiter in die Jahre gekommen ist“, wie es Bürgermeister Markus Kleemann ausdrückte. Die Feuerwehr leiste einen wichtigen Dienst und sei in Oberstenfeld sehr gut aufgestellt. Die hohe Motivation belegte der Besuch vieler Floriansjünger im Ratssaal.

Die Drehleiter ist im Vorjahr laut Statistik zu 36 Prozent bei Bränden, zu 45 Prozent bei technischen Hilfeleistungen und zu 19 Prozent bei Fehlalarmen im Einsatz gewesen, berichtete Kleemann. Drehleiter würden immer öfter gebraucht, „weil Hauseingänge nicht breit genug sind“.

Beeindruckt von der neuen Technik der Fahrzeuge äußerte sich Annette Kori (Freie Wähler): „Es hat sich in 30 Jahren unheimlich viel getan.“ Fraktionskollegin Inge Zimmermann wollte wissen, was mit dem alten Fahrzeug geschieht. Das werde verkauft, berichtete Jürgen Beck. Offenbar sind in anderen Ländern die Vorschriften für solche Wagen nicht so streng.