Foto: Oliver von Schaewen

Der langjährige SPD-Rat wird mit einer hohen Auszeichnung bedacht. Auch andere Mandatsträger sind im Gemeinderat geehrt worden.

Oberstenfeld - Die letzte Sitzung des Gemeinderats stand im Zeichen der Ehrungen. Der Bürgermeister Reinhard Rosner verlieh Urkunden, Ehrenstelen und kündigte an, die Bürgermedaille am Abend der Ehrungen an Erich Scheer zu verleihen. Der SPD-Rat und führende Kopf der Schmalzhafenbühne aus Gronau ist seit 30  Jahren im Gemeinderat vertreten und bekommt die zweithöchste Auszeichnung der Gemeinde nach der Ehrenbürgerschaft auch wegen seiner vermittelnden Grundhaltung. „Er bringt es in seiner menschenfreundlichen Art immer wieder fertig, sich widerstreitende Meinungen auf den Punkt zu bringen und zusammenzuführen“, sagte Reinhard Rosner. Scheers knitzer und so manchen Knoten lösender Humor führe auch in aussichtsloser Lage aus so manchen Verstrickungen heraus. Obwohl er gern im Theaterrampenlicht stehe, sei er frei von Starallüren geblieben.

Ebenfalls seit 30 Jahren im Gremium ist Hanns-Otto Oechsle. Der Sozialdemokrat, bereits Träger der Bürgermedaille, ist dienstältester Gemeinderat, Alterspräsident und zweiter stellvertretender Bürgermeister. Der Maler, Dichter und Kulturmacher Oechsle bringe sich auf vielfältige Weise in der Region ein und sei ein großer Förderer der Kleinkunst, führte der Bürgermeister in seiner Laudatio aus. Seine Art sei „geraderaus, unverblümt und zutiefst ehrlich“, er suche den Ausgleich und nicht die Ausgrenzung anderer.

Als ein weiteres Urgestein der Oberstenfelder Kommunalpolitik ist der Christdemokrat Karlheinz Massa für 20 Jahre im Gemeinderat geehrt worden. Der Gronauer ist seit dem Jahr 2000 Ortsvorsteher für Gronau und Prevorst. „Er braucht die Sicht auf den Gronauer Kirchturm zum Leben, aber Kirchturmdenken war und ist ihm fern“, erklärte Reinhard Rosner. Massa habe immer auch das Wohl der Gesamtgemeinde im Blick, da er wisse, dass Gronau und Prevorst von der Eingliederung in Oberstenfeld auch profitiert hätten. Massa gebe den Menschen das Gefühl, dass sie auf Augenhöhe betrachtet und angehört würden. Er wolle sie gerecht behandeln und meine es gut und ehrlich mit ihnen.

Eine feste Größe im öffentlichen Leben der Gemeinde ist auch Inge Zimmermann, die für die Freien Wähler seit 20 Jahren im Gemeinderat vertreten ist. „Die Gemeinde Oberstenfeld ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, doch Sie blicken auch immer über den Tellerrand und über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus“, sagte Reinhard Rosner. Inge Zimmermann habe das Singende Bottwartal angestoßen und wirke im Partnerschaftskomitee mit Verbicaro mit. Sie habe immer das Ohr bei den Bürgern, habe bei den Entscheidungen wegweisend mit angepackt sowie das Amt der stellvertretenden Bürgermeisterin viele Jahre lang ausgeübt.

Auf zehn Jahre im Gemeinderat darf Annette Kori von den Freien Wählern zurückblicken. „Sie verstecken sich nie hinter irgendwelchen Floskeln und schönmalenden Worten. Klar und direkt, unumwunden und unmissverständlich, mit Ecken und mit Kanten sagen Sie, was Sie denken“, beschrieb Reinhard Rosner ihr Wirken. Kori gehört auch seit zehn Jahren dem Ortschaftsrat von Gronau und Prevorst an.

Zehn Jahre als Gemeinderat schlagen bei Michael Meder (Freie Wähler) zu Buche. Der Stimmenkönig der jüngsten Kommunalwahl fungiert als erster Stellvertreter des Bürgermeisters. Reinhard Rosner schätzt an Meder dessen großes Engagement: „Sie schicken nie andere voraus und gehen selbst mit Ihrer Meinung voran.“ Meder packe mit an, gestalte und wolle für Oberstenfeld etwas erreichen.

Der Dritte im Bund der Zehn-Jahr-Jubilare ist Rolf Lutz von der SPD. Sachlich, abgewogen und durchdacht seien seine Beiträge im Gemeinderat, lobte der Bürgermeister. „Mit ihren Meinungsbeiträgen können Sie eine noch so emotionale Debatte immer wieder zur Sachlichkeit führen.“ Seine Schwerpunkte lägen im Städtebau, bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie in Themen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.