Beim Hundeschwimmen fehlt das Desinfektionsmittel im Wasser. Foto: dpa

Nach dem Ende der Saison im Mineralfreibad dürfen die Vierbeiner ins kühle Nass steigen.

In Deutschlands schönstem Freibad lässt man sich immer wieder etwas einfallen, um aufzufallen. Das Nachtschwimmen jetzt wieder am 25. August, das erfolgreiche 24h-Schwimmen, die spaßige Arschbombenmeisterschaft und jetzt findet erstmalig nach Ende der Freibadsaison im Mineralfreibad Oberes Bottwartal ein Hundeschwimmen statt. Die gar nicht so neue Idee ist weit mehr als eine publikumswirksame Aktion.

Für die allermeisten Tiere und ihre Besitzer ist das Hundeschwimmen der größtmögliche Spaß. „Das ist doch eine super Sache“, findet nicht nur die Oberstenfelder Betriebsleiterin Ute Kuttner. Das ganze Team steht dahinter. In Ludwigsburg-Hoheneck gibt es den „Hundeschwimmtag“ schon seit 2016, wo Kuttner vorher Bäderchefin war. „Chlor raus, Hunde rein“, titelte die Stuttgarter Zeitung. So wird es auch im Mineralfreibad Oberes Bottwartal sein, beruhigt Kuttner die Kritiker, die sich schon zu Wort gemeldet haben. „Menschen dürfen da nicht mit rein, weil das Desinfektionsmittel im Wasser fehlt.“ Die Hunde, beziehungsweise Frauchen oder Herrchen, müssen alle ihren Impfpass vorweisen.

Manche der Dauerkartenbesitzer sind von der neuen Aktion nicht sehr erfreut. „Wir haben schon genug Ärger mit den Hinterlassenschaften in unseren Wohngebieten. Ein Freibad ist kein Hundebad!“, meint zum Beispiel Brigitte Eckert aus Beilstein. „Die Becken werden im Frühjahr eh abgelassen und gründlich geputzt“, nimmt Kuttner dazu Stellung. Die „Hinterlassenschaften“ werden von verantwortungsvollen Hundebesitzern weggeräumt.

Die Sorge, die Hunde könnten der Anlage schaden, kann die Betriebsleiterin ebenfalls ausräumen. „Die Becken sind ja komplett aus Edelstahl und auf die Rutschen dürfen die Hunde nicht.“ Dies hatte in Ludwigsburg zu Verwirrung geführt, weil einige Tiere „das Prinzip der Rutsche nicht ganz verinnerlicht hatten und verzweifelt versuchten, von unten nach oben zu kommen statt umgekehrt“.

Einige Details müssen noch geklärt werden. Dieses Jahr ist der Badespaß früher zu Ende, schon am 2. September. Danach wird nämlich umgebaut, die Umkleiden und Duschen. Für rund 1,1 Millionen Euro will der Zweckverband der Gemeinden Oberstenfeld und Beilstein den Sanitär- und Umkleidetrakt wieder fit machen.

Das Hundeschwimmen wird erst einige Tage später stattfinden, weil ja das Wasser im Becken noch getauscht werden muss. Der geplante Termin ist Sonntag, 16. September. Der Eintritt wird „50 Cent pro Pfote“ betragen. Als Partner mit ins Boot hat sich das Mineralfreibad die Organisation „Hund im Freibad“ geholt.