Ein erfolgreiches erstes Unternehmensgespräch geht zu Ende: Oliver Beck, Stefan Krebs, Ralf Matthews, Markus Kleemann und Corinna Noller Foto: Werner Kuhnle

Der Bund der Selbstständigen hat am Dienstagabend zum ersten Unternehmensgespräch eingeladen.

Oberstenfeld - Die Welt befindet sich im digitalen Wandel – das ist allgemein bekannt. Die technologischen Veränderungen betreffen jeden Bereich der Gesellschaftsstruktur. Privat kann sich kaum einer Internet und Social Media wegdenken. Nicht anders ist es in Unternehmen. Daran möchte das erste Oberstenfelder Unternehmensgespräch unter dem Motto ,,Digitalisierung – Wohin führt die Reise?“ anknüpfen. Deshalb waren am Dienstagabend zwei Referenten sowie Gewerbetreibende aus Oberstenfeld, Gronau und Prevorst in den Stiftskeller eingeladen, um gemeinsam über die neue Welt zu sprechen.

Der Bund der Selbstständigen (BdS) Oberstenfeld hat erkannt, welche Veränderungen die Digitalisierung auch für kleinere Unternehmen aus dem Ort mit sich bringt, und deshalb in Anlehnung an die bestehende Veranstaltungsreihe „Unternehmen für Unternehmen“ das Unternehmensgespräch ins Leben gerufen. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde. ,,Das örtliche Gewerbe zu unterstützen ist mir sehr wichtig. Digitalisierung betrifft uns alle. Sowohl die Arbeitswelt als auch die Gemeinde“, sagt Bürgermeister Markus Kleemann.

Die Idee, die hinter den Unternehmensgesprächen steckt, ist es, die örtliche Unternehmerschaft zu vernetzen. ,,Die Gewerbetreibenden kennen sich untereinander kaum. Wir möchten eine Plattform zum Austausch untereinander schaffen“, erzählt Oliver Beck, der erste Vorsitzende des BdS. Dass diese Herangehensweise großen Anklang findet, zeigten die im Vorfeld über 100 eingegangenen Anmeldungen.

Ebenso, dass in den gemütlichen Gemäuern des Stiftkellers am Dienstagabend volles Haus herrscht. Ob aus der Metallbranche, Optiker oder aus der Holzverarbeitung – Unternehmer der unterschiedlichsten Themenbereiche sind zusammengekommen, um den Vorträgen der Referenten zu lauschen und brennende Fragen zu stellen. ,,Wir freuen uns auf einen erkenntnisreichen Abend“, sagt Beck einleitend.

Erste Erkenntnisse und fachliches Wissen bringt Stefan Krebs. Er ist Ministerialdirektor im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration und Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie. Er erklärt dem interessierten Publikum seine Aufgaben als Chief Information Officer und Chief Digital Officer. Krebs entwickelt und steuert die IT-Strategie Baden-Württembergs. Er vermag es, die digitalen Veränderungen von einem politischen Standpunkt aus zu beleuchten, und stellt zu diesem Zweck die ausgearbeitete Strategie des Landes vor. ,,Die Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle in der Politik. Das Ziel ist es, spezifisch Baden-Württemberg als digitale Leitregion zu etablieren und die Bürger gezielt mit einzubeziehen“, führt Krebs aus.

Ralf Matthews, der zweite Sprecher des Abends, ist ebenfalls ein Mann vom Fach, wenn auch aus einer ganz anderen Sparte als Krebs. Der Einzelprokurist der Firma Elco Industrie Automation mit Europasitz in Oberstenfeld betont: ,,Wir sind nicht auf dem Weg zur Digitalisierung, wir stecken mittendrin.“ Da vor zehn Jahren die modernen Ideen der Firma in Deutschland nicht Fuß fassen konnten, wurde nach China umgelagert. ,,Wir haben alle Technologien fertig, Deutschland muss nur den Weg frei machen“, sagt Matthews. Er zeigt auf: Der Zug der Digitalisierung rast, man muss nur einsteigen, auch wenn man noch nicht weiß, wohin er fährt.

Die Resonanz des Abends ist gut. ,,Ich fand die Vorträge sehr informativ. Ich bin überrascht, was alles schon möglich ist und welche Schritte noch vor uns liegen“, sagt Daniela Fried vom Computerfachgeschäft System Com 99. Der Empfehlung von Beck entsprechend, nutzen die Gewerbetreibenden den restlichen Abend für ein Kennenlernen und den Austausch untereinander bei Fingerfood und Getränken.