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Der Ludwigsburger Rechtsanwalt Dirk Machanek will sein Wissen und Engagement für Oberstenfeld einbringen.

Oberstenfeld - Dirk Machanek hat gestern und damit spät seine Bewerbung um das Bürgermeisteramt in Oberstenfeld in den Ring geworfen. Die lange Bedenkzeit verwundert jedoch kaum. Schließlich hat der 39-Jährige in den vergangenen acht Jahren eine „gut funktionierende Anwaltskanzlei“ in Ludwigsburg aufgebaut, wie er sagt. Dennoch sehe er die Zeit gekommen, sich beruflich neu zu orientieren. „Die Arbeit als Rechtsanwalt macht mir zwar immer noch Freude, füllt mich jedoch persönlich nicht vollständig aus“, sagt der gebürtige Leonberger. In Oberstenfeld wolle er sein Wissen und Engagement einbringen. „Jetzt habe ich noch die Motivation und Energie, neue Aufgaben anzugehen.“

Mit der Gemeinde im oberen Bottwartal verbindet der Jurist „viele positive Erinnerungen“, die er zum Teil schon als Kind bei Ausflügen dorthin gesammelt hat. Außerdem „suche ich mir nicht die einfachen Aufgaben“, sagt Machanek über sich selbst. Als nord-östlichste Gemeinde des Landkreises bringe Oberstenfeld andere Herausforderungen mit sich, als eine Gemeinde die räumlich näher zur Kreisstadt liege. So sei die starke Abwanderung der 18- bis 25-Jährigen eines der Probleme, die er als Bürgermeister angehen wolle.

Dass er keine klassische Verwaltungslaufbahn eingeschlagen habe, sieht Dirk Machanek nicht als Nachteil an. „Als Anwalt habe ich vielleicht eher den Blickwinkel des Bürgers.“ Darüber hinaus seien Kommunal- und Verwaltungsrecht teil der juristischen Ausbildung, die Machanek in Bremen und Ludwigsburg absolviert hat. „Es sollte mir leicht fallen, mich in die organisatorischen Aufgaben einzuarbeiten.“

Der Vater zweier Kinder im Alter von acht und elf Jahren fühlt sich schon immer mit dem Landkreis Ludwigsburg verbunden. Aufgewachsen in Remseck, hat er seine Schullaufbahn mit dem Abitur am Goethe-Gymnasium in Ludwigsburg abgeschlossen. „Ich bin im Landkreis fest verwurzelt. Ich möchte für die Gemeinde etwas erreichen und sie nicht als politisches Sprungbrett missbrauchen“, sagt der 39-Jährige. Dass er keiner Partei angehöre, ermögliche ihm, offen und unbefangen an die Aufgaben und Probleme heranzutreten und mit den Bürgern und dem Gemeinderat Lösungen zu erarbeiten. Im Wahlkampf allerdings könne das von Nachteil sein, „weil ich nicht die Veranstaltungen machen kann, als wenn mich eine Partei unterstützt“, glaubt Machanek. Darum will er in den kommenden Tagen und Wochen persönlich an die Bürger herantreten. Außerdem sollen die Kanäle der neuen Medien genutzt werden, eine Facebook-Seite so schnell wie möglich online gehen. Eine Wahl-Homepage soll es allerdings vorerst nicht geben, weil Informationen über seine Person und ein Kontaktformular auch über den Internetauftritt seiner Kanzlei zu finden seien.