Angelika Müller und Roswitha Brosi haben den Laden gegründet. Foto: Archiv (Schaewen)

„Die Brücke“, der Gebrauchtwarenladen des Deutschen Roten Kreuzes, wird fünf Jahre alt.

Oberstenfeld - Anfangs kritisch beäugt, hat „Die Brücke“ inzwischen allen Zweiflern bewiesen, dass das Konzept tatsächlich auch aufgeht: Dieser Tage feiert der Gebrauchtwarenladen in der Oberstenfelder Ortsmitte seinen fünften Geburtstag. Heute und am Montag wird gefeiert – unter anderem mit Kuchen und einem Jubiläumsrabatt von 50 Prozent auf das gesamte Sortiment.

„Die Brücke“ ist aus einer Initiaitve des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Oberstenfeld entstanden. Rund um die Gründerinnen Angelika Müller und Roswitha Brosi arbeiten rund 15 Ehrenamtliche in dem kleinen Laden, in dem Gebrauchtwaren für sozial Schwache angeboten werden. Das Angebot ist riesig. Es gibt neben Kleidung auch Geschirr, Spielzeug, Bettwäsche, Bücher und mehr – alles zu sehr kleinen Preisen, wie Petra Görner, Schriftführerin beim DRK-Ortsverein Oberstenfeld, erklärt. Hilfsbedürftige oder sozial schwache Menschen seien die Zielgruppe, einkaufen darf aber jeder, der möchte. Dazu gehören Schnäppchenjäger ebenso wie Leute, die beispielsweise auf der Suche nach kleinen Geschenken oder nach Sammlerstücken wie etwa einem besonderen Geschirr seien, verrät sie.

„Der Laden hat sich unheimlich etabliert“, sagt Petra Görner. „Er läuft sehr gut und wird sehr gut angenommen von den Menschen.“ Und zwar gleichermaßen von denjenigen, die dort einkaufen, wie von denjenigen, die das Sortiment mit ihren Gebrauchtwaren-Spenden bestücken. Görner: „Die Leute sind sehr großzügig. Manchmal müssen wir sogar einen Spenden-Stopp verhängen, da es sonst unsere räumlichen Kapazitäten sprengt.“

Denn: Riesig sind die Räume in der Berggasse etwas oberhalb vom Oberstenfelder Rathaus nicht – und es will einiges untergebracht werden. Deshalb haben die ehrenamtlichen Helfer auch alle Hände damit zu tun, die gespendeten Dinge zu sortieren und entsprechend einzuräumen oder herzurichten. Je nach Jahreszeit und nach Größen sortiert landen die Pullis, Hosen, T-Shirts und Co. in den Regalen und auf den Kleiderständern. „Leider gibt es auch ab und zu Ausschuss“, sagt Petra Görner. Aber auch das Gegenteil erleben die Ehrenamtlichen: Denn es werden immer mal wieder auch Dinge abgegeben, die nur einmal oder sogar noch nie getragen wurden. Letztlich sollen es auf jeden Fall gut erhaltene, saubere, funktionsfähige und tragbare Sachen sein, die an „Die Brücke“ gespendet werden.

Und obwohl für den Laden Miete und Nebenkosten gezahlt werden müssen, bleibt am Ende auch immer noch etwas übrig. Mit den Mehreinnahmen werden daher seit inzwischen fünf Jahren die Sozialarbeit in Oberstenfeld und den Teilorten, sowie Sozialprojekte unterstützt. Unter anderem wurden das Essensgeld für bedürftige Kindergarten- und Schulkinder oder die Strom- und Wasserrechnungen für Senioren am Ort bezahlt. Darüber hinaus ging beispielsweise eine Geldspende an den Tafelwagen im Bottwartal.