Der HVG präsentierte virtuose Akkordeonmusik. Foto: Avanti

Akkordeonspieler verschiedener Altersgruppen begeisterten das Publikum.

Oberstenfeld - Der Harmonika-Verein veranstaltete am 5. Mai ein Konzert mit anspruchsvoller Akkordeonmusik .

Zu Beginn des gut besuchten Konzerts im Saal des Bürgerhauses Oberstenfeld hatte Julian Weinmann seinen ersten öffentlichen Auftritt als neuer 1. Vorsitzender des Harmonika-Vereins e.V. Großbottwar-Oberstenfeld. Herzlich begrüßte er die anwesenden Gäste und dankte allen, die zum Gelingen des Abends beitrugen. Sympathisch unkonventionell beendete er seine Rede mit einem beherzten Schlag auf die Pauke, bevor er das Mikrofon an den musikalischen Leiter Günther Stoll übergab. Dieser führte in gewohnt charmanter Manier die Konzertbesucher durch den Abend.

Das kleine aber sehr feine Jugendorchester unter der Leitung von Oleg Gridnev sorgte mit der „Vegelinsuite“ von Jacob de Haan für einen sehr stimmungsvollen Auftakt. Die vier Teile dieser Suite enthalten klassische Elemente, die mit Elementen aus der Popmusik verbunden werden. Drängende Rhythmen treffen auf zarte, lebensfrohe, beschwingte Melodien, welche die elf Jugendlichen mit großer Intensität und beeindruckender Dynamik aus ihren Akkordeons kitzelten. Ein wahrer Ohrenschmaus.

Schwungvoll und heiter lud das Schülerorchester die Zuhörer zu Telemanns „Tanz-Suite“ und der „Trilogie Nr. 1“ von Rolf Ehme ein. Der Auftritt der Jüngsten mit ihrer Dirigentin Susanne Winkler rief beim Publikum große Anerkennung hervor, was sich deutlich am Applaus zeigte. Anschließend überzeugte auch der siebzehnjährige Solist Michael Fischer mit dem gefühlsvoll und gekonnt vorgetragenen „Preludio Op. 31“ von Adamo Volpi.

Mit „Inspirations“, einer modernen Originalkomposition für Akkordeonorchester von Hans-Günther Kölz, eröffnete das 1. Orchester seinen Konzertbeitrag. Das zweisätzige Stück aus dem Jahre 2000 handelt von der spannungsgeladenen Beziehung zwischen zwei Menschen. Dies spiegelt sich abwechslungsreich in Tempi und Melodien wieder. Ebenso kurzweilig: „Serenissima“ - Impressionen aus Venedig – so der Titel der musikalischen Reiseerinnerungen des Komponisten Wolfgang Ruß-Plötz. Herrlich umgesetzt und von den Akkordeonisten virtuos vorgetragen, hatte man sofort die Lagunenstadt mit ihren schönsten italienischen Szenen vor Augen.

Nach diesen beiden modernen Werken stand ein wahrer Klassiker auf dem Programm. Bei dem womöglich bekanntesten Konzertwalzer aller Zeiten „An der schönen, blauen Donau“ von Johann Strauß war von den Musikern höchste Konzentration und Fingerfertigkeit gefordert. Auch diese Herausforderung meisterte das Orchester geführt von seinem Dirigenten Günther Stoll auf beeindruckende Weise.

Die Anwesenheit eines besonderen Gastes machte den Abschluss zu einem besonderen Moment. Adolf Götz zählt seit vielen Jahren zu den am häufigsten gespielten Komponisten der Akkordeon-Szene. Er, dem HVG freundschaftlich verbunden, ließ es sich trotz seines hohen Alters nicht nehmen, wieder einmal nach Oberstenfeld zu kommen. Stand doch seine „Slavonska Rhapsodija“ auf dem Programm. Mächtig und erhaben intonierten die Musikerinnen und Musiker dieses wahrlich festliche Stück.

Das begeisterte Publikum forderte mit anhaltendem Applaus noch mehrere Zugaben. Mit diesem klassischen Konzert hat der HVG wieder einmal bewiesen, wie virtuos Akkordeonmusik umgesetzt werden kann. Mehr Infos unter www.hvgonline.de.