Das Gebiet Dürren IV entsteht rechts neben der Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Erschließung des Baugebiets Dürren IV verzögert sich bis mindestens 2020.

Oberstenfeld - B

ei der Realisierung des geplanten Neubaugebiets Dürren IV gibt es Probleme mit dort vorkommenden Eidechsen. Bevor es weitergehen kann, müssen die Tiere vergrämt werden. Auch für den Großen Feuerfalter müssen erst noch Lebensräume geschaffen werden. Der Zeitplan verschiebt sich deshalb: Die Erschließung des Neubaugebiets wird erst im Oktober 2020 beginnen. Das hat die Gemeinde Oberstenfeld Anfang dieser Woche in einem Pressetext mitgeteilt.

Laut Verwaltung handelt es sich um ein ganzes Maßnahmenpaket. Zunächst werden angrenzend an das Neubaugebiet neue Lebensräume für die Tiere geschaffen. Die Grundstücke dafür muss die Kommune erst noch aufbereiten lassen. „Sie müssen so hergerichtet werden, dass sie zur neuen Heimat der Eidechsen werden können“, erklärt der Bürgermeister Markus Kleemann. In einem weiteren Schritt gehe es um die konkrete Umsiedlung der Tiere. Sie bräuchten einen Wanderkorridor, um das Grundstück wechseln zu können.

Das alles kann offenbar nicht von heute auf morgen über die Bühne gehen. „Die Vegetation von beidem, des Wanderkorridors und des neuen Lebensraumes, soll sich von März bis September 2019 entwickeln“, teilt Markus Kleemann im Pressetext mit. Erst danach könne die erste Vergrämung der Eidechsen stattfinden, weil im September die Jungtiere geschlüpft und die Eidechsen noch aktiv seien. Die nötige zweite Vergrämung solle dann im April 2020 erfolgen. Dann hätten die Eidechsen ihre Winterruhe beendet und ihre Fortpflanzungszeit noch nicht begonnen. Erst im September des Jahres, wenn die Jungtiere wiederum geschlüpft und die Eidechsen noch aktiv seien, könne dann die dritte Vergrämung stattfinden. Daraus ergebe sich, dass die Gemeinde erst frühestens im Oktober 2020 mit der Erschließung des Baugebiets beginnen könne.

Die Eidechsen sind aber nicht die einzigen Tiere, die Arbeit machen. Der Große Feuerfalter benötige eine größere Fläche als ursprünglich abzusehen war, informiert Markus Kleemann. Die Oberstenfelder Gemeindeverwaltung sei gerade dabei, diese Fläche zu erwerben. Damit werde für Ausgleichs- und Artenschutzmaßnahmen insgesamt eine größere Fläche benötigt, als für die stark nachgefragten Baugrundstücke später zur Verfügung stehe.

Die Gemeinde rechnet mit einer Erschließungszeit von etwa einem Jahr. Deshalb könne der Verkauf der Bauplätze wegen der Eidechsenproblematik erst im Herbst 2021 beginnen, gibt Markus Kleemann bekannt. Interessenten werden gebeten, sich bei der Verwaltung von Frühjahr 2021 an für einen Bauplatz zu bewerben. Dann öffne die Gemeinde das Bewerbungsverfahren. Über die Quadratmeterpreise habe der Gemeinderat noch nicht entschieden. Dies solle voraussichtlich im Jahr 2020, zeitlich passend vor dem Verkaufsstart, geschehen. „Selbstverständlich werden wir weiterhin alles dafür tun, dass das Baugebiet Dürren IV so schnell wie möglich realisiert wird.“