Das Klettergerüst auf dem Gelände der ehemaligen Gronauer Grundschulfiliale wird abgebaut. Foto: Oliver von Schaewen

Nachdem der Gemeinderat aus Kostengründen eine Verlegung des Spielgeräts vom Hof der Gronauer Schule auf den der Lichtenbergschule im Kernort abgelehnt hat, scheint nun eine weniger aufwendige Lösung möglich.

Oberstenfeld - Das Klettergerüst der ehemaligen Gronauer Dorfschule wird nun voraussichtlich doch auf dem Schulhof der Lichtenbergschule aufgestellt. Das hat der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung mitgeteilt. „Wir arbeiten dran und finden eine Lösung“, sagte Kleemann. Er wisse, dass es den Gronauer Kindern wichtig sei. Sie waren erst zu diesem Schuljahr nach der Schließung der Gronauer Außenstelle in die Schule gewechselt. „Ein zweites Klettergerüst ist auch aus pädagogischen Gründen wichtig“, erklärte der Bürgermeister. Die Zahl der Kinder an der Schule habe schließlich zugenommen.

Noch im Dezember hatte der Gemeinderat das Aufstellen des Klettergerüstes und einen neuen Spielbereich mit der Mehrheit der Freien Wähler und einiger CDU-Räte knapp abgelehnt (wir berichteten). Das Projekt hätte 40 000 Euro gekostet und wäre Teil eines 150 000 Euro teuren Gesamtpaketes für den Schulhof gewesen. Das war der Ratsmehrheit angesichts eines 1,7 Millionen Euro-Lochs im Haushalt zu teuer. Die Räte genehmigten nur den barrierefreien Übergang vom oberen zum unteren Schulhof für 56 000 Euro.

Möglich wird das Aufstellen des Klettergerüstes, weil die umfangreiche Rundumplanung entfällt. „Wir bringen es fast ohne Kosten an“, erzählt Markus Kleemann. Mit dem Gemeinderat habe es vielversprechende Vorgespräche gegeben. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen.“ Eine tragende Rolle spiele der Bauhof. Außerdem müsse das Gerüst wegen des Verkaufs des Schulgebäudes sowieso abgebaut werden. „Im Lager wird das Spielgerät nicht besser“, sagt Kleemann, der angibt, dass der Gemeinderat zwar den Verkauf des Gebäudes beschlossen habe, aber immer noch der Notartermin ausstehe.

Käme das Klettergerüst, würde sich auch die Schulleiterin Ulrike Kemmer freuen. „Mit der Lösung wären wir zufrieden, wir haben da Hoffnung“, sagt sie auf Nachfrage und erzählt vom veränderten Standort. Demnach würde das Spielgerät nun im unteren Teil des Schulhofs aufgestellt und nicht mehr oben. Der Vorteil: „Das Klettergerüst stünde dann direkt vor dem Gebäude der Erst- und Zweitklässler.“ Man hätte dann also ein Gerüst für die Größeren und eins für die Kleineren. Nach der Schulhofsanierung in dem Teil seien die Formen nicht mehr so streng. „Einen Fallschutz gibt es dort bereits“, ergänzt der Bauamtsleiter Volker Wanner.

Aus Sicht des Fördervereins der Schule wäre es zu begrüßen, wenn die Gemeinde eine kostengünstige Lösung fände. „Wir finanzieren in diesem Schuljahr ein Zirkus-Projekt mit 5000 Euro“, erzählt der Erste Vorsitzende Klaus Rebholz. Beim Klettergerüst sehe er die Gemeinde in der Pflicht, da sie auch die Gronauer Grundschule geschlossen habe. Flagge zeigte in der jüngsten Gemeinderatssitzung aber auch die Elternpflegschaft. Sarah Lang, auch Kassiererin im Förderverein, monierte, dass in einem Schulgebäude Kinder an Fenstern säßen, durch die Zugluft dringe.

Dieses Problem habe die Verwaltung erkannt und in der Klausurtagung im November mit den Räten besprochen, sagt Markus Kleemann. Eine Finanzierung sei in den nächsten Jahren aber nicht möglich.