Möglichst lange daheim und nicht ins Heim – das ist der Wunsch vieler Älterer. Foto: dpa

Die Gemeinde Oberstenfeld nimmt an einem Ideenwettbewerb des Sozialministeriums teil. Das Land fördert Projekte, die Älteren helfen.

Oberstenfeld - Der demografische Wandel schreitet fort – die Senioren werden zahlreicher und damit auch die Probleme, die mit dem Älterwerden einhergehen. Das hat auch die Oberstenfelder Verwaltung erkannt. Sie schlug deshalb dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung vor, an einem Ideenwettbewerb des Ministeriums für Soziales und Integration teilzunehmen. Die Ratsrunde gab grünes Licht.

Bei dem Wettbewerb mit dem Namen „Quartier 2020 – Gemeinsam gestalten“ werden Kommunen aufgerufen, mehr Verantwortung für ihre Senioren zu übernehmen. Die Landesregierung lobt für die Prämierung insgesamt 2,5 Millionen Euro aus. Eine Stadt oder Gemeinde kann mit einem Projekt maximal 100 000 Euro gewinnen.

Der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann hat nach eigenen Angaben selbst das Konzept für das Projekt der Bottwartalkommune entwickelt. Darin will er Antworten auf Fragen suchen, wie etwa „Wie kann die Gemeinde das eigenständige Leben der Senioren in ihrem Gebiet unterstützen?“ oder „Was kann die Kommune beitragen, damit das eigenständige Leben im eigenen Heim verlängert werden und ein Wegzug in ein stationäres Heim weitestgehend vermieden werden kann?“ Auch soll der Beitrag der Gemeinde geprüft werden, um das Leben von Älteren einfacher, eigenständiger und besser zu machen.

Ob Oberstenfeld Chancen auf einen Gewinn hat, entscheidet eine Experten-Jury in diesem Herbst, gab Kleemann bekannt. Angesichts der Haushaltslage sei es für die Gemeinde wichtiger denn je, Fördermittel zu erhalten. Der Bürgermeister geht sogar so weit, dass er es nur für möglich hält, das Konzept umzusetzen, wenn die Gemeinde im Wettbewerb gewinnt – er will dann nur Preisgelder einsetzen, nicht aber zusätzliche Finanzmittel, um den Etat nicht zu belasten.

Ob der Gemeinde durch die Teilnahme am Wettbewerb Kosten entstehen, wollte Michael Meder von den Freien Wählern wissen. Markus Kleemann wies darauf hin, dass das Konzept ausschließlich von ihm selbst erarbeitet worden sei. Damit schloss er aus, dass Personal im Rathaus daran mit Arbeitszeit gebunden gewesen sei.