Der Berg- und Talbus ist im Juli 2014 auf der neuen Buswendeplatte am Lichtenberg an den Start gegangen. Foto:  

Die Gemeinde beteiligt sich mit 4800 Euro jährlich an der Fortführung des Berg- und Talbusses von Backnang nach Prevorst.

Oberstenfeld - Ohne Diskussion haben die Oberstenfelder Gemeinderäte am Donnerstag den weiteren Betrieb des Rad- und Wanderbusses durchgewunken. Das Projekt laufe aufgrund der Fahrgastzahlen erfolgreich, bilanzierte der Bürgermeister Markus Kleemann. Die in der Sitzungsvorlage aufgelisteten Zahlen belegen aus Sicht der Verwaltung die Nachfrage für die Buslinie 467 der Firma Omnibusverkehr Ruoff (OVR), den Berg- und Talbus. So saßen durchschnittlich 77  Fahrgäste täglich in den Bussen, die vom 1. Mai bis zum letzten Oktobersonntag mit jeweils fünf Fahrtenpaaren zwischen Oberstenfeld und Backnang hin- und herpendelten. Dabei wurden an den rund 30 Sonn- und Feiertagen durchschnittlich neun Fahrräder im Anhänger transportiert. Es komme witterungsbedingt zu großen Schwankungen, so die Verwaltung. Dies betreffe nicht nur einzelne Tage, sondern auch die Jahre.

Die Gemeinde bezahlt für eine Saison 4800 Euro. Damit ist sie zur Hälfte am Anteil des Landkreises Ludwigsburg an der 50:50-Mischfinanzierung mit dem Rems-Murr-Kreis beteiligt. „Das ist für unsere Gemeinde ein sehr günstiges Angebot, bedenkt man, dass im Landkreis Ludwigsburg nur die Orte Oberstenfeld, Gronau und Prevorst angefahren werden“, sagte Markus Kleemann am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. Er hatte bereits in der Ratssitzung am Donnerstagabend von einer „touristisch attraktiven Gegend“ gesprochen, die mit dem Busverkehr erschlossen werde. Der Wanderbus fährt nicht nur die Exklave Prevorst an, sondern auch die touristisch interessanten Hotspots am Lichtenberg, Sinzenburg und Aspach. Von dort können die Fahrgäste in die nähere Umgebung ausschwärmen.

Der Berg- und Talbus war 2014 in eine dreijährige Versuchsphase gegangen. Die Federführung des Projekts liegt beim Rems-Murr-Kreis, der eine Fortführung des Busses bereits beschlossen hatte. Der Landkreis Ludwigsburg hat eine weitere Beteiligung am Projekt vom Ja der Gemeinde Oberstenfeld abhängig gemacht, sich auch weiterhin selbst an den Gesamtkosten zu beteiligen.

Der Oberstenfelder Gemeinderat hatte angeregt, das Paket um eine weitere, spätere Fahrt zu ergänzen. Der Rems-Murr-Kreis habe dies zur Prüfung an die Firma Omnibusverkehr Ruoff weitergeleitet, berichtet die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Eine Rückmeldung stehe aber noch aus. Die Konzession der OVR läuft zum 31.  Dezember 2018 aus und wird in einem Linienbündel ausgeschrieben.

Auf ein rechtliches Problem machte der SPD-Gemeinderat Hanns-Otto Oechsle in der Sitzung am Donnerstag aufmerksam. Der Radverkehr, der etwa vom Lichtenberg ausgehe, werde durch Weinberge geführt. Dort gebe es ein Verkehrsschild, das die Durchfahrt für alle Fahrzeuge verbiete, was bei Unfällen versicherungstechnische Probleme aufwerfe. Der Bürgermeister versprach, sich darum zu kümmern.