Roswitha Brosi vom Deutschen Roten Kreuz erhält aus der Hand von Bürgermeister Markus Kleemann die Johannes-Nefflen-Medaille in Gold. Zudem sind Blutspender-Jubilare geehrt worden. Foto: Werner Kuhnle

Die Gemeinde Oberstenfeld hat beim Neujahrsempfang neue Bürger begrüßt, engagierte Menschen geehrt und einen Ausblick gegeben: Der Gürtel bleibt eng geschnallt.

Oberstenfeld - Bis in den letzten Winkel besetzt gewesen ist das Oberstenfelder Bürgerhaus beim Neujahrs- und Neubügerempfang am Freitagabend gewesen. „Es spricht für Ihr Interesse an der Entwicklung und den Geschehnissen in der Gemeinde, dass Sie heute so zahlreich hier erschienen sind“, sagte Bürgermeister Markus Kleemann erfreut.

Der Neubürgerempfang, der erst zum zweiten Mal stattfand, kommt offenbar gut an. Was nicht nur am ausgeschenkten Sekt oder der schwungvollen musikalischen Untermalung durch die Bigband des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums liegen dürfte, sondern auch daran, dass man hier auch als alteingesessener Oberstenfelder, Gronauer oder Prevorster zahlreiche Informationen über die Gemeinde bekommt. Schließlich richtet sich der Empfang nicht nur an die neu Zugezogenen. Im Foyer präsentierten sich in einer gegenüber dem Vorjahr erweiterten Runde zahlreiche Vereine, Glaubensgemeinschaften und andere Institutionen, im Saal hielt der Bürgermeister einen Rückblick auf das vergangene Jahr 2016 und informierte darüber, was in diesem Jahr und darüber hinaus ansteht.

Für Applaus sorgte seine Ankündigung, es werde in diesem Jahr eine Neuauflage des Straßentheaterfestivals geben, und zwar in Kombination mit dem Fleckenfest. Das Straßentheaterfest hatte erstmals anlässlich des 1000-Jahr-Stiftsjubiläums stattgefunden. Auch das Stift selbst werde die Gemeinde weiter beschäftigen, so Kleemann. Es müsse dringend saniert werden, was mit immensen Kosten verbunden sei. Noch seien nicht alle Förderanträge bewilligt. Davon hänge es aber ab, ob mit den Baumaßnahmen begonnen werden könne. Denn die Gemeinde habe nach wie vor mit finanziellen Problemen zu kämpfen, machte Kleemann deutlich. Trotz der massiven Einsparungen im vorigen Jahr, die unter anderem zur Schließung der Gronauer Grundschule führten, müsse auch dieses Jahr der Gürtel enger geschnallt werden. So werde der Oberstenfelder Häckselplatz geschlossen und nur der in Gronau beibehalten. Geld ausgegeben werde dagegen für die Umgestaltung des Schulhofs der Lichtenbergschule, wobei es vor allem um die Herstellung der wegen der Inklusionsvorgaben geforderten Barrierefreiheit gehe. Auch die Ortskernsanierung werde fortgesetzt. Ausführlich informierte der Schultes auch über das geplante Neubaugebiet Dürren IV. Bauplätze könnten allerdings frühestens 2018 erworben werden.

Stolz zeigte er sich über kostenloses WLAN an etlichen Orten in der Gemeinde und darüber, dass Gemeinderatssitzungen seit Januar ohne Papier auskommen, weil alles digital abläuft. Dabei konnte er sich einen kleinen Seitenhieb an die anwesenden Politiker Eberhard Gienger (CDU), Daniel Renkonen (Grüne) und Fabian Gramling (CDU) nicht verkneifen: „Wir sind da fortschrittlicher als unser Landtag und der Bundestag.“

Schließlich standen auch noch Ehrungen auf dem Programm. Für die Mehrfachblutspender gab es Ehrennadeln und ein Weinpräsent. Mit der Johannes-Nefflen-Medaille in Gold wurde in diesem Jahr Roswitha Brosi ausgezeichnet, die sich seit über vierzig Jahren aktiv im Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes engagiert und zudem den sozialen Gebrauchtwarenladen „Brücke“ mitgründete, der am Samstag sein fünfjähriges Bestehen gefeiert hat. „Sie sind ein vorbildliches Beispiel für wertvolles ehrenamtliches Engagement“, lobte der Bürgermeister.