Der Führerschein ist weg, wenn sich zu viele Punkte angesammelt haben. Foto: dpa

Der Oberstenfelder Rathauschef Markus Kleemann hat sechs Monate lang kein Auto fahren dürfen. Er hatte zu viele Punkte gesammelt.

Oberstenfeld - Der Bürgermeister zeigt sich reuig: „Es war ein Fehler – vor allem, zu schnell unterwegs zu sein. Ich werde meinen Fahrstil ändern müssen.“ Markus Kleemann hat seinen Führerschein für sechs Monate abgeben müssen. Er hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren acht Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei gesammelt. Dafür gibt es laut Kleemann drei Gründe: zu schnelles Fahren, Handynutzung und zu dichtes Auffahren. Ausgerechnet an seinem 34. Geburtstag musste der Rathauschef am Donnerstag dafür Medienvertretern Rede und Antwort stehen.

Er selbst sei damit von Anfang an im unmittelbaren Umfeld offen umgegangen. „Ich habe gleich meine Mitarbeiter und die Gemeinderäte informiert“, sagt der CDU-Mann, der seit drei Jahren in der 8000-Einwohner-Gemeinde Ortsoberhaupt ist und inzwischen dort auch wohnt. Kosten seien der Kommune nicht entstanden. „Ich habe einen Rentner als Fahrer engagiert und ihn selbst bezahlt.“ Zu den Terminen im Ort sei er oft mit dem E-Bike gefahren. „Die Geschäfte haben darunter nicht gelitten“, betont er.

Dass er einmal rund 40 Kilometer zu schnell unterwegs gewesen sei, bestätigt der Bürgermeister. „Es war auf der Autobahn Richtung Bodensee, und ich durfte eigentlich nur 80 bei Nässe fahren.“ Das habe er aber nicht richtig beachtet, dann aber den Polizisten recht gegeben. Alkohol sei bei allen Übertretungen nie im Spiel gewesen, sagt Markus Kleemann.

Er müsse beim Autofahren ruhiger werden und nicht mit dem Kopf schon beim nächsten Termin sein, hat Kleemann sich vorgenommen. Auch werde er das Handy weglegen, wenn er am Steuer sitze, verspricht er. Ein bisschen sauer auf sich sei er schon noch. „Ich hätte bereits bei zwei oder vier Punkten reagieren müssen.“ Er nehme den Warnschuss sehr ernst. Nächste Woche bekomme er die Fahrerlaubnis wieder.

In die Schlagzeilen waren in den vergangenen Jahren die Oberbürgermeister der beiden größten Städte des Landkreises Ludwigsburg wegen Verkehrsvergehen geraten. Werner Spec, OB in Ludwigsburg, musste wegen zu schnellen Fahrens den Führerschein abgeben und baute in dieser Zeit einen Unfall. Der Bietigheimer OB Jürgen Kessing fuhr alkoholisiert und durfte acht Monate lang nicht Auto fahren.