Franziska Weber zeigt den Kindern Foto: Thomas Weingärtner

Beim Ferienprogramm lernen Mädchen und Jungen, wie sie sich im Alltag entspannen können.

Oberstenfeld - Auch Kinder können gestresst sein. Ein Umstand, den Schulsozialarbeiterin Franziska Weber durchaus aus ihrem Alltag kennt. Deshalb veranstaltete sie im Rahmen des Oberstenfelder Kinderferienprogrammes an der Lichtenbergschule ein ganz besonderes Programm. Am Dienstag ging es für die Kinder nämlich nicht darum, zu toben und zu spielen, sondern sich zu entspannen. Dafür hatte Weber nicht nur verschiedene Yoga- und Atemübungen, sondern auch Tee und einige Geschichten mit im Gepäck. Vormittags waren junge Yogis zwischen sieben und neun Jahren dran, nachmittags fand ein Kurs für die älteren zwischen zehn und 13 Jahren statt.

Los ging es aber erst einmal mit einer Kennenlernrunde bei leckerem Tee. Danach standen eine Geschichte über die Entstehung des Yoga und einige Yogaübungen auf dem Plan. Die aus Indien stammende philosophische Lehre und vor allem deren körperliche Übungen gelten seit Jahren auch in Europa als Inbegriff der aktiven Entspannung. Beim Yoga geht es nicht nur um Beweglichkeit, sondern auch um die richtige Atmung und geistige Einstellung. „Ich nutze viele Elemente aus dem Yoga für Kinder“, erklärt Weber. „Das sind die gleichen Übungen wie bei den Erwachsenen, aber sie sind spielerischer und kindgerechter gestaltet.“ Die Bienenatmung, bei der die Kinder tief einatmen durften und die Luft dann mit einem Summgeräusch über die Lippen entweichen ließen, kam besonders gut an. „Das ist eine Übung, die euch auch im Alltag helfen kann“, erklärt Franziska Weber den Kindern. „Wenn ihr mal kurz Ruhe braucht, kann euch die Bienenatmung wirklich helfen.“

„Yoga ist eine tolle Mischung aus Anspannung und Entspannung“, beschreibt Weber. „Jeder Muskel wird bei den Übungen genutzt und es gibt Entspannungsphasen, die einen zur Ruhe kommen lassen“, sagt sie. Ruhe ist etwas, dass auch Kinder in jungen Jahren immer mehr im Alltag brauchen. „Es ist ein guter Ausgleich. Alles geht in unserer Welt sehr schnell und auch der Schulalltag ist genau durchgetaktet. Das bedeutet auch für Kinder Stress, selbst wenn sie viel Energie haben.“ Im Schulalltag suchen sich die Schulkinder dann Ruhe, oder versuchen sich zurückzuziehen. „Ich biete auch eine AG an, in der wir Yoga machen“, sagt die Schulsozialarbeiterin. Beim Ferienprogramm sollte es aber nicht um den Schulalltag gehen. Vielmehr drehten sich die Geschichten und Entspannungsphasen um Sonne, Meer und Strand. So flogen die Kinder in ihrer Fantasie mit einem Flugzeug auf eine einsame Insel, machten Atemübungen zur Ozeanentspannung oder hörten Geschichten über verschiedene Meeresbewohner. Trotz der absichtlich ruhig gehaltenen Atmosphäre waren die Kinder von Anfang an mit Feuereifer dabei.