Die vorgeführten Sportarten hat man auch selbst ausprobieren dürfen. Foto: SDMG/Friebe

Die lange Nacht der Kampfkünste“ des SKV Oberstenfeld hat Zuschauern Einblicke in fünf verschiedene Kampfsportarten gewährt. Auch die Philosophien hinter den Übungseinheiten sind zur Sprache gekommen.

Oberstenfeld - Als der Stock bricht, stockt den Zuschauern der Atem. Mucksmäuschenstill ist es in der Halle. Der Eskrima-Kämpfer reißt schnell die Holzsplitter ab und weiter geht es mit dem Zweikampf. Gespannt beobachtet das Publikum, wie die beiden Akteure geschickt mit wirbelnden Stöcken ihren Kampf fortsetzen. Mit ihrer ausgefeilten Beinarbeit bewegen sich die beiden Männer im gleichen Rhythmus. Beide Hände sind in Aktion, das ist das Besondere an dieser Sportart. Beendet ist der Kampf, als einer entwaffnet ist und jetzt können schlussendlich auch die Zuschauer wieder tief durchatmen.

Rund 50 Gäste besuchen am Montagabend „Die lange Nacht der Kampfkünste“ in der Oberstenfelder Sporthalle an der Lichtenbergschule. Ausgedacht hat sich diesen Event die Abteilung Judo des SKV als Beitrag zu den 1000-Jahr-Feierlichkeiten des Oberstenfelder Stifts.

Fünf verschiedene Kampfsportarten stellen sich vor: Karate, Jiu-Jitsu, Eskrima, Tai-Chi und Judo. Zwischendurch sorgen Tanzeinlagen der Gruppe „Les Parfaits“ für Abwechslung Als Abschluss ist noch ein Feuerwerk geplant. „Das gehört zu einem Abend mit japanischen Kampfsportarten einfach dazu“, erklärt Organisator Thomas Gärtner. Er ist Sportlicher Leiter der Abteilung Judo des SKV und freut sich über das große Engagement von allen Beteiligten: „Vielen Dank an alle helfenden Hände.“

Als erstes steht eine Karate-Aufführung auf dem Programm, gezeigt vom Verein Mitsuya-Kai, Standort Ludwigsburg und Freiberg, unter der Leitung von Mimmo Vermiglio, der den siebten Dan innehat. Für ihn ist Karate ein Lebensprinzip, er sagt: „Karate gleicht aus.“ Steifheit werde zu Weichheit, rechts und links komme ins Gleichgewicht, es gehe um Respekt, Würde und Höflichkeit.

Anschließend folgt der Auftritt der Eskrima-Kämpfer. Sie zeigen ihre schnellen und rhythmischen Übungen mit verschiedenen Waffen. Horst Eckert leitet bei dieser Veranstaltung die Gruppe, die bei der Sport- und Kampfkunstschule Budokwai Steinheim trainiert. Eckert schätzt an dieser Form: „Dass bei diesem philippinischen Multi-Style die jeweils beste Technik aufgenommen und eingebaut wurde.“

Gleich anschließend stellen Jiu-Jitsu-Kämpfer vom TSV Asperg ihr Können unter Beweis. Der Leiter Hubert Rody sagt: „Jiu-Jitsu ist Lebensweg und Kampfkunst. Man kann sich lebenslang mit Jiu-Jitsu beschäftigen, weil dieser Kampfsport technisch sehr vielseitig ist.“ Geeignet sei diese Sportart für alle, auch noch später im höheren Lebensalter.

Als nach der Pause die Tai-Chi-Gruppe vom Judo Sport Team aus Riesbürg bei Nördlingen ihre Künste vorführt, überträgt sich die Entspannung auch auf das Publikum. Langsame und fließende Bewegungen zu japanischer Musik lassen die Anstrengung kaum vermuten. Fachkundig bemerkt ein Zuschauer: „Da ist Muskelkater garantiert.“ An Tai-Chi schätzt der Leiter Günther Öttwös besonders: „Das ist Bewegung und Meditation in einem.“ Also ein wahrer Gesundheitssport für alle.

Zu guter Letzt führt die Judo-Abteilung des SKV Oberstenfeld ihr Können vor und zeigt verschiedene Hebel und Wurftechniken. Theo Gärtner findet „Judo ist die am besten geeignete Sportart für Körper und Geist“. Sie sei wirklich für jeden geeignet und er freut sich, dass sich eine Interessentin gemeldet hat, die beim SKV gerne wieder in den Judo-Sport einsteigen möchte.

Als Abschluss vor dem Feuerwerk können Zuschauer auf die Matte kommen und sich im Kampfsport ausprobieren. Das lassen sich vor allem die Kinder nicht zweimal sagen. Der sechsjährige Mike hat sich dafür den allergrößten Jiu-Jitsu-Kämpfer ausgesucht, der ihm ein paar Griffe zeigt und sich sogar von ihm auf die Matte legen lässt.