Die Oberstenfelder Wehr ist stolz auf ihre Geschichte. Foto: Werner Kuhnle

Die Freiwillige Feuerwehr Oberstenfeld hat am Samstagabend mit einer Gala ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert.

Oberstenfeld - Eine Gesellschaft lebt davon, dass Menschen anpacken und nicht davonlaufen, wenn es brenzlig wird.“ Mit diesen Worten brachte es Bürgermeister Reinhard Rosner am Samstagabend auf den Punkt. Es sind nun 150 Jahre, auf die die Freiwillige Feuerwehr Oberstenfeld zurückblicken kann. Hand in Hand arbeiten die Oberstenfelder seit langem mit den Nachbarkommunen zusammen. Die Abteilung Prevorst kann auf eine ebenso lange Geschichte stolz sein. Weiter sagte Rosner: „Um gutes Gerät lässt sich eine gute Mannschaft scharen.“ Und nur eine solche könne gutes Gerät auch bedienen.

Seines Wissens gebe es keine Zeitzeugen, erklärte Kommandant Jürgen Beck. Informativ und mit humorvollen Einlagen gestaltete er den Jahresrückblick. Stolz sei man auf die heutige Jugendfeuerwehr, die zahlenmäßig sehr gut vertreten sei. Dank sprach Beck Michael Herzer aus – ihm sei der gute Ausbildungsstand beim Nachwuchs zu verdanken. Auch der Fuhrpark sei auf einem „fast guten technischen Stand“. Also alles ein Grund, sehr zufrieden zu sein.

Das Wort ergriff auch Wilfried Schöneck. Insgesamt 35 Jahre lang hat er die Abteilung Prevorst geleitet. Nun wird er von Daniel Göpfert abgelöst. Viel Wissen sei in all den Jahren vermittelt worden, viele anstrengende, aber schöne Stunden habe es gegeben. „Doch jetzt ist es Zeit, das Amt in jüngere Hände zu geben.“

Vor fast 300 Jahren sei das Löschwesen noch den Männern anvertraut gewesen, führte Vize-Landrat Utz Remlinger aus. Zog ein Bürger in den Ort, musste er sich mit einem Eimer einbringen. Heute sei die Wehr viel besser ausgestattet. „Sie gehen rein, wenn andere rausgehen“, sagte er im Hinblick auf die oft gefährliche Tätigkeit.

Dass Politik, Feuerwehr und Kommunen an einem Strang ziehen müssen, führte Helmut Wibel, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Ludwigsburg aus. Es sei nicht selbstverständlich, dass Feuerwehrmänner 365 Tage im Jahre erreichbar seien. Außerdem hob er die integrierte Leitstelle in Ludwigsburg hervor. „Jetzt wird es endlich wahr“, meinte er angesichts bisheriger Verzögerungen.

Das ehrenamtliche Engagement nannte der Steinheimer Kommandant Martin Schäffer das „Rückgrat der Gesellschaft“. Ähnlich sieht dies der CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger: „Ein Ehrenamt ist etwas Wichtiges und Wertvolles.“ Deshalb dürfe die Bevölkerung stolz darauf sein, dass es das Ehrenamt gebe.

Abgerundet wurde das Programm nicht nur durch den Musikzug der Feuerwehr Pleidelsheim. Das Jugendfeuerwehrballett Oberstenfeld zeigte einen Löschangriff in Tanzform. Passend zum Thema war auch das Theaterstück. Petra Reichle, Siegfried Kunz und Annette Kori zeigten, was passiert, wenn Männer und Frauen eine Wette abschließen. Das letzte Mal hat es zum 125-jährigen Bestehen ein Theaterstück gegeben, erklärte Kori, die am Samstag als Großmutter Johanna auf der Bühne stand. Zum Jubiläum also ein Grund, wieder in die Theaterkiste zu greifen. „Auf geht’s, machen wir’s“, habe man sich einfach gesagt. Und mit Unterstützung durch die Schmalzhafenbühne bei der Technik und Regie gelang das Stück dann sehr gut.