Das Publikum ist unter anderem mit Gitarrenmusik unterhalten worden. Foto: avanti

Talente der Musikschule Marbach-Bottwartal haben im Kleeblatt-Heim gespielt.

Oberstenfeld - Seit es das Kleeblatt-Heim in Oberstenfeld gibt, findet dort einmal jährlich eine Serenade mit Schülern der Musikschule Marbach-Bottwartal statt. Das hat für beide Seiten Vorteile: Die Schüler lernen, mit Auftritten vor Publikum umzugehen; im Gegenzug bringen sie den frischen Wind ihrer Generation mit zu den Senioren. Bei der jüngsten Ausgabe am Sonntagnachmittag zeigten wieder mehrere Instrumentalisten und zwei Sänger, was sie im vergangenen Jahr an der Musikschule gelernt haben. Und das war, altersgemäß, recht unterschiedlich. Doch selbst die Allerjüngsten, Tami Mayer und Noa Fritz, die beide erst seit einem Jahr Violine lernen, machten mit ihrer etwas schiefen „Ode an die Freude“ genau das: Freude. Darauf ließ zumindest das verständnisvolle Schmunzeln der Zuhörer schließen.

Gerade wer auf ein langes Leben zurückblickt, weiß, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Im Publikum saßen aber auch etliche Eltern, die die Fortschritte ihrer Sprösslinge verfolgten. Bemerkenswert ist, mit welcher äußeren Gelassenheit die Kinder und Jugendlichen ihren Auftritt vor dem gut 70-köpfigen Publikum absolvierten. Auch den beiden Sängern, Lara Brosi und Besnik Ternava, die zur Klavierbegleitung von Sabine Wasmuth Duette aus dem Film „Aladdin“ und aus dem „Phantom der Oper“ vortrugen, war keine Nervosität anzuhören. Weitere Solisten waren Philipp Krauss an der Gitarre mit einem zeitgenössischen Werk eines kubanischen Musikers, Fiona Geiger und Matteo Malchin, die mit Altsaxofon und Klarinette eine Humoreske von Willy Schneider präsentierten, und Leana Wacker an Alt- und Tenorflöte, wobei sie von der Musikschulleiterin Bärbel Häge-Nüssle unterstützt wurde. Zum Vorspiel im Kleeblatt-Heim würden Oberstenfelder Schüler ausgewählt, erklärte Häge-Nüssle: „Viele davon haben nicht nur einen Bezug zum Ort, sondern auch direkt zum Heim, weil dort Verwandte wohnen.“

Das Programm selbst war bunt gemischt. Bekannte Werke von Händel, Vivaldi, Haydn, Beethoven und Mozart waren ebenso darunter wie Titel aus Musical, Oper, Volkslieder von den Britischen Inseln, Blues und sogar ein Titel von Justin Bieber: „Love Yourself“. Der begeisterte eine ältere Zuhörerin so sehr, dass sie laut „Zugabe“ rief. Eine andere Frau nahm am Schluss des Konzerts den Programmzettel mit. Den möchte sie in ihrem Nachttisch aufbewahren – als Erinnerung an eine schöne Veranstaltung. Zum Schluss wurden die Besucher zum Mitsingen aufgefordert. Beim englischen Frühlingslied „I like the flowers“, das unter Leitung von Heike Weigel vom Klarinettenensemble gespielt wurde, ertönte von manchen Lippen ein fröhliches „Dumdidadi“, andere schnipsten den Rhythmus mit den Fingern mit.