Der Fall hat in Murr hohe Wellen geschlagen. Foto: dpa

Der Fall hat in Murr hohe Wellen geschlagen. Nach dem Einbruchsversuch vom Freitag sitzt ein Verdächtiger in Haft.

Der Fall hat in Murr hohe Wellen geschlagen: Mit einer groß angelegten Fahndungsaktion suchte die Polizei am Freitag nach zwei Einbrechern. Das Gauner-Duo hatte versucht, in eine Wohnung in der Kirchgasse einzusteigen (wir berichteten). Dabei fühlten sich die beiden aber wohl gestört und gaben Fersengeld. Einen der mutmaßlichen Täter konnten die Beamten schnappen, von dem zweiten fehlt aber jede Spur. „Die Fahndungsmaßnahmen nach seinem flüchtigen Komplizen wurden im Verlauf des Nachmittags ohne Erfolg abgebrochen“, teilt das Polizeipräsidium Ludwigsburg mit. Bis dato gebe es auch keine neue heiße Spur, sagte Polizeisprecher Peter Widenhorn gestern Vormittag. „Wir haben nur eine vage Beschreibung des Täters“, erklärt er. Auch sein festgenommener Komplize, ein 22-Jähriger aus dem Kosovo, habe keine Hinweise zu seinem Kompagnon gegeben. Allerdings sind die Ermittlungen in dem Fall noch nicht abgeschlossen. Man habe Kleidung gefunden, die mutmaßlich einer der beiden Langfinger getragen hat – womöglich der Flüchtige, sodass die Polizei über einen DNA-Abgleich vielleicht neue Erkenntnisse erlangen könnte.

Während nach dem einen Einbrecher also noch gefahndet wird, sitzt der andere mittlerweile hinter Schloss und Riegel. Der Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn habe am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn Haftbefehl gegen den Mann erlassen und ihn in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen, teilt die Polizei mit. Der 22-Jährige war offenbar mit einem gefälschten Ausweis unterwegs. Ein Passant hat nämlich im Bereich des Murrer Bahndamms einen tschechischen Führerschein und einen tschechischen Ausweis gefunden, die augenscheinlich gefälscht und mit dem Foto des Festgenommenen versehen worden waren. Die Dokumente will der Tatverdächtige in Tschechien gekauft haben. Der Mann habe keinen festen Wohnsitz und ist „bei uns noch nicht auffällig geworden“, sagt Peter Widenhorn. Allerdings habe er sich wohl in Hessen etwas zu Schulden kommen lassen.