Ganz schön viel los auf der Bühne... Foto: avanti

Rund 400 Besucher sind am Samstag zur Veranstaltung der Carnevalsfreunde gekommen. Bei der Prunksitzung ist richtig viel geboten gewesen.

Murr - Es ist alles da, was eine Prunksitzung braucht: eine kunterbunt geschmückte Gemeindehalle, besetzt mit rund 400 überwiegend verkleideten Gästen und ein Podest auf der Bühne, geschmückt mit dem Schriftzug „Murrtal Helau“ und dem aktuellen Orden der Carnevalsfreunde in Form einer Traube. Von dort oben werden am Samstagabend Murrer Elferräte und Murrer Ratsweiber das Szenario kritisch beäugen. Aber zuerst kündigt Präsident Andreas Butz den Einmarsch der Aktiven und Gastvereine an. Bald darauf stellt Vizepräsidentin Sibylle Szüsz die versammelte Mannschaft auf der Bühne vor, die den vierstündigen Abend mit einem traditionellen Programm bestreiten wird: Garden, Räte und Brachtumsgruppen.

Als Ehrengast nennt Sibylle Szüsz, die gemeinsam mit ihrem Gatten Ulrich Szüsz den Abend moderiert, nur den Bürgermeister Torsten Bartzsch. Alle anderen würden bei dieser Veranstaltung sowieso nicht gern genannt werden, dann lasse sie es lieber, so Szüsz. Den musikalischen Rahmen zeichnen Siggi, Matze, Fredi und Dieter als Band Gamblers.

Die jüngsten Vereinsmitglieder (vier bis sechs Jahre), die „Schnuppen“, beginnen als Schlümpfe mit einer Tanzeinlage. Einstudiert haben diese Ursula Lang und Annika Goll mit ihnen. Die nächstgrößeren „Roten Sternchen“ wurden von Sandra und Patrick Hartherz trainiert und treten zu ihrem getanzten Marsch in schicker Gardeuniform auf. Zum ersten Mal in diesem Jahr tanzt die siebenjährige Johanna ein Mariechensolo.

Anschließend begeistert Tanzmariechen Leonie mit gekonnten Figuren, beide übten mit Vanessa Kühn. Später zeigen die älteren „Murrtalfunken“ (unter Vanessa Kühn und Sarah Väth) Show- und Marschtänze. „Alle zwei Jahre werden im Wechsel je ein Show- und ein Marschtanz einstudiert“, erklärt Sibylle Szüsz. In diesem Jahr wird das Thema „Griechenland“ dargestellt. Sehr kreativ haben Jasmin-Andrea Lang und Vanessa Tossenberger ihre Tanzversion von „Die Schöne und das Biest“ inszeniert und selbst aufgeführt.

Die Gamblers sorgen dafür, dass auch das Publikum in Bewegung bleibt. Während ihrer Stimmungsrunden stellen sie mit fröhlichen Klängen „Pferde auf den Flur“ und fordern musikalisch, mit „Bumsfallera“ dazu auf, durch bis morgen früh zu machen. Die Gäste schunkeln, klatschen und tanzen vielerorts mit.

Aus Steinheim sind die „Däääähles Hopf’r“ angereist, um mit einem Männerballett zu begeistern. Elsbeth und Alois Gscheidle heitern den Saal als „händelsüchtiges“ Ehepaar auf. Die Zuschauer belohnen die Darbietungen immer wieder mit einem kräftigen dreifachem „Murrtal Helau“. Als weitere Gäste treten die First Gugga Band Stuttgart auf, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Der Showtanz „Schwarze Husaren“ und ein Männerballett kommen vom SHV Vaihingen. Die Hästräger „Murr’mer Narr“ tanzen zu einem eigens für die Figur komponierten Lied die Geschichte vom Narrenkopf. Der soll vom Elferrat einst gezeichnet und nach 33 Jahren zum Leben erweckt worden sein. Spätestens mit der kunterbunten quirligen Truppe ist klar, dem Winter hat man wieder ordentlich eingeheizt.

„Wir sind sehr froh, es hat alles gut geklappt“, freut sich Szüsz im Nachhinein, weil in diesem Jahr die närrische Zeit ziemlich kurz gewesen sei. Um die Tradition am Leben zu halten, gäbe es aber das ganze Jahr zu tun. Am Aschermittwoch wird sie mit einem traditionellen Heringsessen mit allen Vereinsaktiven ein Ende finden.