Schautanz und Modern bietet mehr Freiheit als klassischer Gardetanz. Foto: Thomas Weingärtner

Zum ersten Mal seit 2009 hat der TSV Murr seine Türen geöffnet und seine Vereinsarbeit präsentiert.

Murr - Gleich mehrere Premieren hat es am Sonntag in der Gemeindehalle Murr gegeben. Zum ersten Mal seit seiner Gründung präsentierte der TSV Murr seine Vereinsarbeit der breiten Öffentlichkeit an einem Tag der offenen Tür. Auch einige der Gardetanz- und Modern-Gruppen standen nach vielen Monaten harten Trainings zum ersten Mal vor Publikum auf einer Bühne.

Wer an Gardetanz denkt, dem kommt als erstes Karneval oder Fasching in den Sinn. Damit wäre der geneigte Besucher beim TSV jedoch meilenweit danebengelegen. Zwar erinnern Kostüme und Choreografien an den Karneval, doch der TSV ist ein Turniertanzverein, der mit Fasching überhaupt nichts zu tun hat. Dafür bietet der Verein verschiedene Disziplinen rund um den Bereich Tanz und Choreografie. Diese präsentierten die stolzen Tänzer am Sonntagnachmittag Angehörigen, Verwandten und Interessierten.

„Die Turniere kosten meistens Eintritt für Zuschauer“, sagt Zweite Vorständin und Organisatorin Rebecca Stojanovic. „Da können dann eben nicht immer alle Familienmitglieder mitfahren. Hier haben auch Oma und Opa die Gelegenheit, die Kinder und Jugendlichen tanzen zu sehen.“ Das Konzept ging von der ersten Minute an auf. Bereits eine Viertelstunde nach Saalöffnung mussten neue Tische und Stühle herangeschafft werden. „Wir sind selbst überrascht, wieviel hier wirklich los ist.“ Immerhin tanzen im Verein aktuell 160 Kinder in verschiedenen Gruppen. Darunter waren der klassische Gardetanz mit Gruppen von bis zu 19 Tänzern, Garde-Paartanz, Schautanz und die sogenannte Modern-Kategorie. Wo der Gardetanz der Klassiker unter den Disziplinen ist, bieten Schautanz und Modern einige Freiheiten. „Beim Schautanz sind verschiedene Kostüme erlaubt, die beim Gardetanz ausgeschlossen sind“, erklärt Stojanovic. „Dabei erzählen die Tänzer mit ihrer Choreografie eine Geschichte. Die Modern-Kategorie ist dann vor allem in der Bewegung freier. Sie kombiniert klassische Elemente des Gardetanzes mit Bewegungen aus Jazz und Hip-Hop-Stilen. Dabei sind die Kostüme nebensächlich, ein schlichter schwarzer Look reichte an dieser Stelle völlig aus.

„Viele unserer Gruppen sind noch im Aufbau, weil wir ein relativ junger Verein sind“, sagt Stojanovic. „Wir treten mit einigen Gruppen schon in verschiedenen Bundesligen an und sind auch in der Jugendklasse aktiv.“ Dabei ist der TSV der einzige Verein, der aktuell auch mit Hebefiguren arbeitet. „Da brauchen wir dann aber immer das ganze Team im Training. Unsere Trainer investieren viel Zeit in die Pläne, um sie mit Stundenplänen und anderen Hobbies abzustimmen“, sagt Stojanovic. Nach dem vollen Erfolg am Sontag verspricht sich der TSV nicht nur Werbung, sondern auch eine jährliche Wiederholung des Festes. „So wie es bisher läuft, können wir uns das gut vorstellen. Ein bisschen wie ein Jahreskonzert bei Musikvereinen.“