Für Fabian Knobelspies (links) und David Allbert geht ein Traum in Erfüllung. Foto: privat

Fabian Knobelspies und David Albert vom Team Silla Hopp haben sich für die Ironman-WM qualifiziert.

Murr - Was die Weltmeisterschaft für die Fußballer und Wimbledon für die Tennisspieler, das ist der Ironman auf Hawaii für die Triathleten – einfach DAS Ereignis ihrer Sportart. Zwei Sportler vom Murrer Team Silla Hopp werden sich den Traum vom Start im Triathlon-Mekka diesen Herbst erfüllen können: Fabian Knobelspies in 9:09:11 Stunden und David Albert in 9:11:10 Stunden haben sich bei der Europameisterschaft in Frankfurt vor wenigen Tagen für die WM auf Hawaii qualifiziert – als Zweiter und Dritter in der Altersklasse 30 bis 34. In der Gesamtwertung landeten sie auf Platz 18 und 21.

Knobelspies hatte „insgeheim schon einen Platz auf dem Treppchen erhofft. Dass es jetzt tatsächlich geklappt hat, das hat für mich einen sehr hohen Stellenwert und ich bin da ziemlich stolz drauf. Frankfurt ist immerhin das bestbesetzte Rennen in Europa.“ Für David Albert kam dieser Erfolg fast schon aus heiterem Himmel: „Ich habe da überhaupt nicht mit gerechnet. Es war ja mein erster Langdistanz-Triathlon überhaupt.“ Für den Polizisten ist es insgesamt ein sehr spannendes Jahr. „Im April bin ich von Marbach nach Ludwigsburg gewechselt. Im August werde ich heiraten, und im Oktober starte ich nun auf Hawaii.“ So ein ganz klein wenig hatte er diese Option aber doch im Hinterkopf. Denn die Hochzeitsreise ist für Oktober nach San Francisco geplant. Nun bucht das Paar dann einen Inlandsflug nach Hawaii. „Damit gerechnet habe ich wirklich nicht, aber wir haben es bei der Buchung beachtet“, sagt Albert.

Der sportliche Wettkampf in Frankfurt begann für Fabian Knobelspies in seiner Top-Disziplin, dem Schwimmen, „erwartet gut. Auf dem Rad habe ich dann versucht, mich an meine zeitlichen Vorgaben zu halten, auch wenn ich am Ende zwei, drei Plätze verloren habe.“ Das Laufen sei schließlich überragend gewesen. „Ich bin von Platz sieben auf zwei vor. Das Laufen ist bei mir manchmal etwas wacklig, es ist aber auf den langen Distanzen entscheidend. Man kann viele Plätze gutmachen, aber auch viele verlieren. Es bringt natürlich psychisch auch sehr viel, wenn man die Konkurrenten überholt, statt selbst überholt zu werden.“

David Albert war mit dem Ziel gestartet, das Schwimmen knapp unter einer Stunde zu absolvieren. „Ich hatte aber das Gefühl, dass ich nicht immer geradeaus geschwommen bin. Die Zeit von 1:02 Stunden war aber okay.“ Auf dem Rad habe er dann immerzu gerechnet. Denn durch rund ein Dutzend Freunde und Verwandte an der Strecke war Albert stets über seine Platzierung im Bilde. „Es gab ja nur sieben Quali-Plätze für Hawaii in meiner Altersklasse. Als ich dann vom Rad gestiegen bin und gehört habe, dass ich auf einem Qualiplatz liege, habe ich gedacht: ,Jetzt hast du es selbst in der Hand!’“ Allerdings musste David Albert, der ursprünglich vom Laufen kommt, feststellen, dass so ein Marathon dann „doch etwas ganz anderes ist, wenn man vorher schon solche Schwimm- und Radstrecken absolviert hat. Eigentlich hatte ich eine Zeit unter drei Stunden angepeilt. Aber am Ende habe ich vor allem darauf geachtet mich gut zu verpflegen. Da ging es nur noch darum, unter den Top 7 zu bleiben.“ Dass er dann schließlich Dritter wurde, „konnte ich erst bei der Siegerehrung wirklich glauben“.

„Jetzt werden erst einmal ein bis zwei Wochen die Füße hochgelegt“, sagt Fabian Knobelspies. Doch dann beginnt bereits die Vorbereitung auf Hawaii. „Das Feld ist dort natürlich noch besser besetzt. Aber ein Platz unter den ersten Zehn in der Altersklasse könnte drin sein. Und unter die Top 100 im Gesamtklassement zu kommen, wäre ein Traum“, so Knobelspies weiter. „Ich möchte zeigen was ich kann. Aber dieses Rennen ist natürlich auch eine Belohnung für die viele Arbeit der vergangenen Monate.“ Es ist also eine Mischung aus Ehrgeiz und Vorfreude. Bei David Albert steht Letzteres ganz eindeutig im Vordergrund, er hat für den Ironman auf Hawaii nur ein einziges Ziel: „Ich will die Finisher-Medaille haben. Zeit und Platzierung sind egal. Und wenn ich auf allen Vieren ins Ziel krauche.“