Das Pasta-Büffet im Murrer Bürgersaal ist gut frequentiert gewesen.Emma Hatwieger, seit Jahren die „Chefin“ der Kuchendamen des mz3athlon Foto:  

Bei der Auftaktveranstaltung zum 18. mz3athlon hat es einen Überblick über die vergangenen 17 Jahre gegeben.

Murr - In den vergangenen Jahren gab es bei der Auftaktveranstaltung zum mz3athlon immer ein oder mehrere Gäste und damit verbunden ein Thema, das den Abend bestimmte. Am Dienstagabend im Bürgersaal des Murrer Rathauses gab es ebenfalls ein bestimmendes Thema: der mz3athlon wird 18 und damit „volljährig“. Was diesmal aber anders war: Nicht ein Gast stand im Mittelpunkt. Vielmehr ließen Organisationschef Achim Seiter und Kai Keller, Geschäftsführer der Marbacher Zeitung, die vergangenen Jahre Revue passieren – und luden dabei immer wieder Wegbegleiter auf die Bühne ein. Umrahmt wurde das Ganze von einer Pasta-Party.

Zu Beginn erzählte Kai Keller, wie 1999 der damalige Leiter einer Krankenkasse in Marbach zu ihm gekommen sei und „irgendwas mit Betriebssport machen wollte. Ich habe dann gesagt, dass wir viel eher eine Sportveranstaltung bräuchten, die wir promoten können.“ Der damals schon Triathlon-begeisterte Krankenkassen-Mensch hieß Achim Seiter, der den Fall ein wenig anders darstellte: „Es ging um einen Vortrag mit dem ehemaligen Leichtathletik-Europameister Dr. Thomas Wessinghage.“ So oder so, „dies war nicht die Geburtsstunde, sondern die Zeugung des mz3athlon“, so Kai Keller.

Die damaligen Bürgermeister von Murr und Steinheim, Manfred Hollenbach und Joachim Scholz, erinnerten sich ebenfalls. „Als Achim Seiter mit der Idee eines Triathlons zu mir kam, da dachte ich, dass das maximal eine Eintagsfliege wird. Aber für mich war es ja einfach. Murr und Steinheim betreiben das Wellarium zwar gemeinsam. Aber wenn es schiefgegangen wäre, dann wäre es in Steinheim schiefgegangen“, sagte Hollenbach lachend. Scholz hingegen fand, dass Achim Seiter „einen sehr seriösen Eindruck gemacht habe – damals!“ Ähnlich heiter ging es den größten Teil des Abends weiter, das Ganze umrahmt von Filmen, Fotos oder auch einem Spiel nach Art des legendären „Dalli-Klick“ – wenngleich die Technik nicht immer das tat, was sie tun sollte.

Zudem waren einige „Paten“ dabei, also Menschen, die bei vergangenen Auftaktveranstaltungen im Mittelpunkt gestanden hatten. Bruno Dobelmann zum Beispiel, von dem sogar der als „verrückter Hund“ verschriene Achim Seiter sagte: „Der kann nicht ganz bache sein!“ Denn Dobelmann, Spitzname „Orca“, ist Eisschwimmer, steigt zum Teil bei Wassertemperaturen unter fünf Grad ins eiskalte Nass. „Man kann es überleben, man darf nur nicht dabei sterben. Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn man merkt, dass der Sensenmann hinter einem herschwimmt“, erzählte Dobelmann den staunenden Zuhörern.

Eine Begegnung mit dem Sensenmann hatte auch Normann Stadler bereits. Der zweifache Hawaii-Sieger musste im Jahr 2011 bei zwei aufeinanderfolgenden Rennen wegen technischen Defekten am Rad aussteigen – was ihm wahrscheinlich das Leben rettete. Denn kurz darauf wurde eine schwere Herzerkrankung diagnostiziert, „wäre ich bei einem der Rennen zum Laufen gekommen, wäre vermutlich meine Aorta geplatzt“, erinnerte sich der heute 44-Jährige. Stadler war 2013 Pate des mz3athlon und sollte – so der Plan von Achim Seiter – per Videobotschaft zum 18. Geburtstag der Veranstaltung gratulieren. Denn eigentlich wäre er dieser Tage in Schanghai gewesen. „Vor ein paar Tagen bekam ich dann einen Anruf von Normann“, erzählte Seiter. „Er sagte, dass er kein Video machen würde, sondern lieber persönlich komme.“ Es sei momentan einfach zu viel los, „daher habe ich das verschoben“, so Stadler, der somit also am Dienstagabend in Murr statt in Schanghai war. Und ein weiterer Hawaii-Sieger und Pate gab der Geburtstagsfeier des mz3athlon die Ehre: Der Reutlinger Michael Göhner hatte 2004, im Jahr von Normann Stadlers erstem Triumph, die Altersklassenwertung 18 bis 24 gewonnen.

Achim Seiter und Kai Keller erinnerten noch an viele weitere kleine Anekdoten aus 17 Auflagen mz3athlon. Dass zum Beispiel Fußball-Weltmeister Guido Buchwald bei seinem Start wegen einer Trainingsjacke aus Ballonseide aussah „wie ein Michelin-Männchen“ oder dass Ex-Fußballprofi Maurizio Gaudino Jahre später zugab, dass seine Teilnahme beim mz3athlon das Härteste gewesen sei, was er je gemacht habe. Insgesamt waren die zweieinhalb Stunden so, wie man den mz3athlon und Achim Seiter kennt: bunt, etwas chaotisch, aber stets interessant, herzlich und liebenswert.