Fabian Knobelspies auf der Laufstrecke. Marc Dülsen ist mit vielen Erwartungen angereist und ist nun enttäuscht. Foto: privat

Marc Dülsen, Fabian Knobelspies und David Albert sind beim Ironman auf Hawaii am Start gewesen.

Murr/Hawaii - Einmal auf Hawaii starten – das ist der Traum vieler Triathleten. Für Marc Dülsen, Fabian Knobelspies und David Albert vom Murrer Team Silla Hopp ist dieser am Wochenende in Erfüllung gegangen – jedoch mit ganz unterschiedlichem Ausgang. Denn während im Nachhinein zwei von ihnen absolut zufrieden sind mit ihrem Wettkampf, hadert der Dritte im Bunde ordentlich.

„Was ein Katastrophen-Tag“, schreibt Marc Dülsen auf seiner Facebook-Seite. Der 33-Jährige war als einziger des Trios in Kona bei den Profis an den Start gegangen. Und das mit ordenlich Erwartungen, wie er auch nach dem Rennen in einer Videobotschaft sagt: „Meine Form stimmt, ich bin gut drauf und weiß, dass es nach vorne gehen kann.“ Doch ein Tag zuvor war leider gar nichts gegangen für den Athleten vom Murrer Team Silla Hopp, der auf der Insel für das ProTeam Mohrenwirt gestartet war. Denn nach 60 Kilometern auf dem Rad musste Marc Dülsen aufgeben. „Nach einem mäßigen Schwimmen habe ich auf dem Fahrrad Magenkrämpfe bekommen, die dann so schmerzhaft waren, dass ich nicht mehr Treten konnte und bei Kilometer 60 das Rennen beenden musste“, berichtet er in seiner Videobotschaft. „Das ist sehr frustrierend, vor allem, wenn man alles auf diesen einen Tag ausrichtet und mit Erwartungen anreist“, sagt er weiter, weiß aber auch: „Das ist der Sport. Ich werde wiederkommen.“

„Absolut happy“ ist derweil Fabian Knobelspies mit seinem ersten Rennen auf Hawaii. Zusammen mit Teamkollege David Albert war er bei den Amateuren ins Rennen gegangen und hatte sich den 3,86 Kilometern im Wasser, den 180,2 Kilometern auf dem Rad und dem abschließenden Marathon über 42,195 Kilometern gestellt. Am Ende reichte es für Fabian Knobelspies mit einer Endzeit von 9:05:03 Stunden zu Platz 125. „Noch wichtiger als die gute Zeit ist mir aber, dass ich solide und ohne Probleme durch das Rennen gekommen bin. Das ist schon extrem viel wert hier. Man merkt schon sehr, dass es ein besonderer Wettkampf ist mit einem eigenen Spirit und dass es die wichtigste Veranstaltung in unserem Sport ist“, sagt Fabian Knobelspies. Nach 56:44 Minuten war er aus dem Wasser gestiegen. „Ich konnte erst gar nicht einschätzen, ob meine Zeit gut war oder nicht, da ich beim Schwimmen einen Schlag auf meine Uhr bekommen habe“, berichtet der 30-Jährige. Normalerweise brauche er die nicht, sondern habe es im Gefühl, „aber im Wechselzelt war so viel los, dass ich mich diesmal schwer getan habe“.

Auf dem Rad hatte Knobelspies dann etwas mit der vollen Strecke zu kämpfen. „Nach dem Wendepunkt in Hawi hat es die Gruppen dann aber mehr und mehr zerbröselt und ich konnte auf dem Rückweg einige Plätze gutmachen“, erzählt der Silla, der seine Radzeit von 4:45:22 Stunden als „super“ bezeichnet. Auf der Laufstrecke machten ihm die Temperaturen etwas zu schaffen. „Die Sonne hat gebrannt, weshalb ich an jeder Verpflegungsstelle versucht habe, so viel mitzunehmen, wie es nur geht“, erzählt der Triathlet. Richtig hart wurde es dann aber beim Energy Lab, einer der Schlüsselstellen des Ironman Hawaii. „Da war es echt brutal. Ich dachte teilweise, ich komme gar nicht vorwärts. Und auch der Heimweg war heftig“, sagt er. Der Zusammenschluss mit einem Athleten aus Amerika half dann aber auf den letzten acht Kilometern. „Wir konnte da noch einige einsammeln, eine sehr coole Geschichte, die es wahrscheinlich nur bei Rennen über eine solche Distanz gibt“, resümiert er.

Mit einer Zeit von 10:00:46 Stunden landete David Albert auf Platz 680. „Ich bin happy, dass ich es geschafft habe und es rum ist“, sagt der Marbacher, dessen Fokus die letzten Tage deutlich mehr auf „Flitterwochen genießen und Insel erkunden“, lag. Gegeben hat er dennoch alles – und das mit Erfolg. „Das Schwimmen war okay für meine Verhältnisse. Das lief nach Plan, zumindest von der Zeit her“, berichtet Albert. 1:11:38 Stunde benötigte er für die 3,86 Kilometer im Wasser. „Auf dem Rad habe ich mich gut gefühlt und extra etwas rausgenommen, um nichts zu riskieren. Also habe ich auch immer wieder mal den Kopf gehoben, um ein bisschen was von der Landschaft zu sehen“, erzählt er. Mit einer Radzeit von 4:59:13 Stunden war er am Ende voll im Soll. „Aber beim Laufen habe ich schon ab Kilometer fünf richtig Krämpfe bekommen, das war für mich dann doch eine neue Erfahrung. Eigentlich habe ich mich auf das Laufen gefreut, da das meine beste Disziplin ist“, so David Albert. Die Folge der Krämpfe: Der Marbacher musste sich immer wieder hinlegen und dehnen. „Das hat nicht viel gebracht“, erzählt er. Aufgeben wollte der Silla aber nicht, er kämpfte sich durch und finishte am Ende mit einer Laufzeit von 3:43:56 Stunden. „Im Nachhinein kann ich es mir nur so erklären, dass ich auf dem Rad zu viel Wasser getrunken habe und meinen Mineralhaushalt durcheinander gebracht habe“, sagt er, genießt nun aber erstmal weiter seine Flitterwochen und seinen gelebten Traum.