Nur vier Schläge: Bürgermeister Torsten Bartzsch beweist Zielgenauigkeit. Foto: avanti

Das Brückenfest des Musikvereins Murr erfreut sich ungebrochenen Zuspruchs. Das liegt auch daran, dass das WM-Spiel gegen Schweden mitverfolgt werden konnte.

Murr - Eines ist den Veranstaltern des Musikvereins Murr rasch klar gewesen: Das diesjährige Brückenfest konnte nur mit einer Großleinwand über die Bühne gehen, die den Gästen die Chance bot, beim Public Viewing dem Spielverlauf des Spiels gegen Schweden bei der Fußball-WM zu folgen und mitzuzittern.

Auch der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch teilte die Ansicht: „Das Fest wäre zumindest am Samstag gelaufen gewesen, weil vermutlich kaum einer gekommen wäre“. Doch rund um den Fassanstich, der dem Schultes, gewappnet mit wasserfester Schürze, mit vier Schlägen unfallfrei glückte, füllten sich bereits die Biertischreihen. Die Besucher erfreuten sich dabei nicht nur am Freibier, sondern vor allem auch am Spiel der Instrumentalisten des Musikvereins Stadtkapelle Steinheim, die traditionsgemäß das Brückenfest eröffnen. Es war zugleich die Premiere von Tobias Haueise, dem „neuen und deutlich verjüngten Dirigenten des benachbarten Musikvereins“, wie der Steinheimer Tenorhornist seinen Orchesterleiter dem Publikum vorstellte. „Es ist uns eine Freude und Ehre das Fest, wie in den letzten Jahren auch, eröffnen zu dürfen“, teilte Esslinger – auch im Namen seiner rund 25 Musiker-Kollegen – den Umstehenden mit. Sie wandten sich mit großer Spielfreude und mit schmissigen Rhythmen, Stücken wie etwa dem „Salemonia Marsch“, den „Rauschenden Birken“ oder dem „Allgäuland“ zu und erzeugten so die typische Festles-Stimmung. Torsten Bartzsch dankte aber auch dem Murrer Musikvereinsvorsitzenden Martin Bäuerle sowie allen Helfern, die an den beiden Festtagen die Schichten abdecken sollten, für ihren unermüdlichen Einsatz. Bäuerle hatte wie der Schultes auch, nicht daran geglaubt, das Fest in diesem Jahr noch einmal an dem Platz feiern zu können. Doch weil sich der geplante Bau mit dem Jugendhaus verzögert habe, „freuen wir uns, jetzt doch noch einmal hier feiern zu können“. Bäuerle dankte den benachbarten Musikern und versprach den Steinheimer Freunden, „dass wir pünktlich um 20 Uhr fertig sein werden, um den Anpfiff mitzubekommen“.

Der Gastgeber selbst verzichtete deshalb auf sein Orchester-Spiel, das üblicherweise in den Abendstunden stattgefunden hätte. Stattdessen waren die Gässlesfetzer im Anschluss an das Fußballspiel mit ihrer lebhaften Guggenmusik gefragt, die dann auch den ersten Festabend beschließen sollten. Am Sonntag startete die Stadtkapelle Besigheim mit ihrem Repertoire um die Mittagszeit. Danach präsentierten die Spieler der Murrer Jugendkapelle und die Schüler der Bläserklasse in der Lindenschule das, was sie fleißig geprobt hatten. Auch die Erdmannhäuser Freunde kamen bei dem Brückenfest zum Einsatz. Ihr Spiel folgte im Anschluss an die jugendlichen Musikanten. Den musikalischen Schlusspunkt setzten am Abend die Orchester-Mitglieder des Murrer Musikvereins.