Rund 50 sind der Einladung des Ski-Clubs gefolgt. Foto: Frank Wittmer

Der Ski-Club hat zum drittem Mal zur Oldtimerle-Moped-Tour eingeladen. Die Ausfahrt hat nach Besigheim geführt. Mofas waren nicht erlaubt.

Murr - Für manchen der älteren Semester sind die „Fuffzigerle“ der Traum der Jugend. Während man selber bestenfalls ein 25 Stundenkilometer lahmes Mofa hatte, erreichten die „großen“ 50-Kubik-Maschinen ungeahnte Geschwindigkeiten. Eine Kreidler aus dem Jahr 1965 hält immer noch den Weltrekord mit 225 Stundenkilometern.

So flott ging es am Samstag nicht zu. Rolf Bantel ist dennoch stolz auf seine blaue Puch, die immerhin 70 Sachen macht. „Da noch eine schöne Frau hintendrauf und los geht’s!“ Was die holde Ehefrau wohl dazu sagt, denn die darf auch nicht wissen, dass ihr Badezimmerreiniger das beste Mittel für das blitzblanke Chrom ist. „Das gibt keine Dabber.“

Den österreichischen „Luxusroller“, der 1961 umgerechnet 1300 Mark gekostet hat, kaufte Bantel als Schrott auf und hat ihn lange und liebevoll restauriert. Umso mehr machen die Ausfahrt und die bewundernden Blicke Spaß.

Genauso geht es Willi Wagner mit seiner Simpson Spatz, dem Vorläufermodell der berühmten Schwalbe, mit der einige bärtige Hipster bei der Ausfahrt dabei sind. Der rot-weiße Spatz von 1968 ist wie neu restauriert. „Ich hab insgesamt zehn Stück von den alten Dingern gekauft, bis ich die Einzelteile zusammen hatte.“ Wenn Willi Wagner wollte, hätte er seinen top-restaurierten Spatz am Samstag gleich ein paar Mal verkaufen können. Horst Tögel stellt seinen Heinkel Tourist mit Seitenwagen tatsächlich zum Verkauf. Die Runde nach Besigheim zum Kaffee fährt er aber noch selbst, mit dem Enkel im Beiwagen.

Rund 50 Mopeds, Mokicks oder Roller waren bei der Ausfahrt dabei. „Mit uns im Schwung“ ist das Motto des Ski-Clubs, und das gilt auf zwei Brettern genauso wie auf zwei Rädern. „Ich freu mich riesig, dass so viele dabei sind“, begrüßt Organisator Stephan Eckmaier die Runde. Wie die Modelle sind auch die Fahrer von jung bis mittelalt. Vespa-Roller, Kreidler Florett oder Monza heißen die guten Stücke. Eines der ältesten fährt Manfred Fink mit seiner 1958er NSU Quickly. „Das ist immer noch ein gutes Gebrauchsfahrzeug, obwohl in den letzten Jahren ein regelrechter Hype eingesetzt hat.“ An dem Fahrzeug musste er noch nichts restaurieren.

Mit viel Geknatter und Rauch setzte sich der Tross in Bewegung. Die Route führte über Kleinbottwar und Winzerhausen nach Besigheim und heimwärts über Mundelsheim gemütlich am Neckar entlang zurück nach Murr zur Abschluss-Hocketse, wo noch viel gefachsimpelt wurde.